Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Demokratiefähigkeit und Vielfalt stärken
Mit den Erasmus-Plus-Projekten will das BvA-Gymnasium die europäischen Werte fördern.
DORMAGEN Wichtige Werte wie Demokratie und Vielfalt stärken – das unter anderem sind Ziele der Erasmus Plus-Projekte, die das Bettinavon-Arnim-Gymnasium in Dormagen als Europaschule verfolgt. Im Jahr 2017 war das BvA die erste Schule in Dormagen, die ein Erasmus Plus-Projekt auf die Beine stellte, nun ist im Oktober schon das zweite Projekt trotz einiger Herausforderungen durch die Corona-Pandemie erfolgreich beendet worden.
Dabei ging es um das Thema Nachhaltigkeit, „Sustainable Living in the EU“war der Titel. „Nachhaltigkeit ist auf drei Säulen aufgebaut“, erklärt Ben, der im Erasmus Plus-Projektkurs der Q1 ist. So gebe es die soziokulturelle, die wirtschaftliche und die ökologische Komponente, die in die verschiedenen Aktivitäten Beachtung fanden. Ziel war es, sich mit aktiven Maßnahmen zur Verbreitung des Nachhaltigkeitsgedankens und zur Verbesserung des ökonomischen und sozialen Umweltbewusstseins auseinanderzusetzen und in die jeweiligen Schulgemeinden und Heimatorte zu tragen. Ein wichtiger Bestandteil und der Höhepunkt für viele Schülerinnen und Schüler sind immer die einwöchigen Fahrten zu den Kooperationspartnern in den beteiligten Ländern. „Das war eine wundervolle Erfahrung“, erzählt Alisa, die mit nach Getxo in Spanien gefahren ist. „Wir haben viel über die Kultur, die Menschen und die Lebensweise gelernt.“
Durch die Kooperation mit Schulen in verschiedenen europäischen Ländern, in diesem Falle mit Finnland
und Spanien, ist Englisch grundsätzlich Projektsprache – ein weiterer Vorteil: „Eine Woche nur englisch zu sprechen hat uns allen viel gebracht“, sagt Alisa. „Dadurch kann man seine Kenntnisse sehr gut verbessern“, fügt Ben hinzu. „Auch Spanisch konnte man anwenden, das hat mir gut gefallen“, erzählt Lucas. Mit Hilfe digitaler Plattformen fand der regelmäßige Austausch mit den Partnern kontinuierlich auch virtuell statt.
Während des Projektes haben die
Schüler an verschiedenen Wettbewerben und Tagungen teilgenommen, einen Schulteich zur Förderung der Artenvielfalt angelegt, beim Rhein-Clean-Up geholfen und an der Friedensdemo vor dem Rathaus zu Beginn des Ukraine-Krieges teilgenommen. Neben den Fahrten nach Spanien und Finnland stand auch ein Besuch des Europäischen Parlaments in Brüssel und Straßburg auf dem Programm, wo Gespräche mit Politikern geführt werden konnten. „Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu aktiven, europäischen Bürgern zu machen“, erklärt Lehrerin Lena Licht. „Wir als Lehrer haben die Aufgabe, zu zeigen, wie das geht.“Lena Licht ist Leiterin des Erasmus Plus-Projekts und Koordinatorin des Bereichs Europaschule am BvA. Die Demokratiefähigkeit zu fördern, ist ihr eine Herzensangelegenheit. „Ich komme gebürtig aus Belarus und weiß, wie es ist, in einem Land ohne demokratische Werte zu leben.“
Das dritte Projekt, „Förderung der europäischen Idee an Schulen“, hat schon begonnen, diesmal in Kooperation mit Spanien, Italien und Griechenland.