Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kalenderblatt
26.11.1965
Der Wettlauf ins All, auch Space Race genannt, wurde im Wesentlichen zwischen den beiden Supermächten ausgetragen. Ab Mitte der 1950er-Jahre wetteiferten die Sowjetunion und die USA darum, wer im Weltall die Nase vorn hatte. Die UdSSR verbuchte 1957 mit den Sputnik-Satelliten die ersten Erfolge, ab 1958 schickten die USA ihre ersten Satelliten los. 1959 schlug mit der russischen Raumsonde Lunik das erste von Menschen angefertigte Objekt auf dem Mond auf, 1961 stieß Juri Gagarin als erster Mensch in den Weltraum vor. Im gleichen Jahr verkündete US-Präsident John F. Kennedy, Amerika werde bis zum Ende des Jahrzehnts Menschen auf den Mond schicken. Europäische Länder blieben bei diesem Wettlauf weitgehend außen vor. Erst 1965 – in diesem Jahr führten amerikanische und sowjetische Astronauten gerade ihre ersten Außeneinsätze im Weltall durch – brachte ein europäisches Land einen Satelliten ins All. Die französische Raumfahrtagentur CNES startete am 26. November 1965 ihre Diamant-Trägerrakete mit dem nur 42 Kilogramm schweren Satellit Astérix an Bord. Seinen ungewöhnlichen Namen hatte er von dem wissenschaftlichen Team erhalten, das sich bewusst an der berühmten Figur des kleinen Galliers orientierte. Astérix hatte nur einen Zweck: Er sollte die Funktion der Rakete testen und dokumentieren. Der Start glückte, der Satellit funkte zwei Tage lang. Danach brach der Kontakt ab. Astérix war der erste Satellit, der ohne Beteiligung von USA oder UdSSR den Weltraum erreicht hatte. Er kreist noch heute um die Erde – und wird als Weltraumschrott irgendwann zurück auf die Erde stürzen.
Frankreich startet den Satelliten Astérix