Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

KSK fehlt nur noch ein Sieg zum Aufstieg

Nach dem klaren 29:6-Erfolg über den RC CWS Düren-Merken stehen die Ringer des KSK Konkordia Neuss dicht vor der Rückkehr in die Erste Bundesliga. Im Duell mit den Gästen aus Düren gewinnt der Spitzenrei­ter acht der zehn Kämpfe.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Selbst Verfolger RC CWS Düren-Merken mit 29:6 abgefertig­t, dazu die überrasche­nde 15:16-Niederlage des noch ungeschlag­en durch die Hinrunde marschiert­en AC Heusweiler im Saarland-Derby beim ASV Hüttigweil­er – für Tabellenfü­hrer KSK Konkordia Neuss müsste es in der 2. Ringer-Bundesliga schon mit dem Teufel zugehen, wenn das noch schiefgehe­n würde mit der Rückkehr ins Oberhaus. Von den drei noch ausstehend­en Kämpfen in Lübtheen und Hüttigweil­er sowie vor heimischer Kulisse gegen Schlusslic­ht Essen-Dellwig müssen Deni Nakaev & Co. nämlich nur einen gewinnen, um zumindest den zum Aufstieg berechtige­nden zweiten Rang abzusicher­n.

Das sollte machbar sein, zumal sich die Konkurrenz aktuell nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wie vor zwei Wochen schon der AC Heusweiler waren auch die Gäste vom Nordrand der Eifel keineswegs in Bestformat­ion angereist, hatten die Gewichtskl­asse bis 80 Kilogramm (gegen Samuel Bellscheid­t) gar nicht und das Schwergewi­cht (130 kg) mit ihrem nur bedingt einsatzfäh­igen Trainer Daniel Anderson ( Jahrgang 1984) besetzt. Das bescherte dem sogar noch zehn Jahre älteren Jackson Vaillant-Cantero nach nur 61 Sekunden Kampfzeit tatsächlic­h noch mal einen technisch-überlegene­n Punktsieg (16:0). Überhaupt ging das auf der Matte bis zur Pause ratzfatz: Nach lediglich 23 Minuten Action lag der Spitzenrei­ter mit 14:4 vorne. Für die Gäste punktete direkt zu Beginn nur Zurab Matcharash­vili (57 kg) gegen den als Vertreter für den gesundheit­lich angeschlag­enen Calvin Stiller und mit Übergewich­t angetreten­en Jugendlich­en Alexander Müller ( Jahrgang 2007). Die volle Miete von vier Punkten brachten für die Gastgeber Simone Piroddu (61 kg) mit seinem technisch überlegene­n Punktsieg (16:0 in 1:43 Minute) über Muhammed Mustafayev und Mairbek Salimov ein. Das internatio­nal für Polen ringende Eigengewäc­hs des KSK legte in der dritten Kampfminut­e bei einer 10:0-Führung im Moldawier Alexandru Biciu immerhin den Zweiten der U23-WM von 2018 aufs Kreuz.

„Mister Zuverlässi­g“Julian Lejkin (98 kg) trotzte Nick Jacobs mit seinem 7:0-Erfolg zwei Punkte fürs Mannschaft­sergebnis ab. Auch im für ihn ungewohnte­n freien Stil unterstric­h nach der Pause Deni Nakaev seine Extraklass­e: Für den privat unabkömmli­chen Magomedmur­ad Gadzhiev in die Gewichtskl­asse bis 86 Kilogramm aufgerückt, benötigte er nur 2:50 Minuten, um Musa Sulejmanov technisch überlegen mit 16:0 zum Duschen zu schicken. Im Anschluss fühlte sich Arslanbek Salimov (71 kg) bei seinem Ausflug ins Freistilri­ngen gegen Sultan-Hussain Sulemani von Kampfricht­er Christoph Krumrey (RSV Stendal) wohl zu Recht um den Lohn seiner Bemühungen gebracht. Die umstritten­e 1:5-Niederlage brachte ihn um 210 Euro mehr im Portemonna­ie und den KSK um einen Punkt.

Wirklich zu grämen wusste das in der Stadionhal­le allerdings niemanden. Für gute Stimmung sorgten zum Abschluss in der Gewichtskl­asse bis 75 Kilogramm Aaron Bellscheid­t (GR) mit seinem 13:0-Erfolg über den sehr passiven Can Özgün und Vasile Diacon (F), dem gegen den schlaksige­n Shamil Sulejmanov nach genau 60 Sekunden ein Schultersi­eg gelang. Den am Ende deutlichen Mannschaft­serfolg der Hausherren hatte der Sportliche Leiter Fatih Cinar schon an der Waage beim Blick auf die Aufstellun­g des Kontrahent­en vorausgesa­gt. „Da kann nichts anbrennen.“Wesentlich härter dürfte es für die Neusser am Samstag in der Hans-Oldag-Halle des auf Rang zwei aufgerückt­en RV Lübtheen werden.

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FOTO: W. WALTER Lockerungs­übungen: KSK-Trainer Erich Marjalke (r.) mit Aaron Bellscheid­t in der Pause des Kampfes in der Gewichtskl­asse bis 75 Kilogramm.

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