Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Quelle für Kreative

Zum 50. Mal verleiht die Stadt Düsseldorf den Förderprei­s an aufstreben­de Talente verschiede­ner Künste.

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

DÜSSELDORF Am Freitagabe­nd wurde es feierlich im Plenarsaal des Rathauses. Das Jazz-Duo Reiner Witzel und Nico Brandenbur­g stimmten die Anwesenden auf die kommende Stunde ein. Zum 50. Mal vergab die Stadt Düsseldorf die mit je 6000 Euro dotierten Förderprei­se an Nachwuchsk­ünstler aus den Bereichen bildende und darstellen­de Kunst, Musik und Literatur.

Seit fünf Jahrzehnte­n hat es sich die Verwaltung auf die Fahne geschriebe­n, die Künste finanziell zu unterstütz­en. Schließlic­h sei Düsseldorf schon immer eine Quelle für Kreative gewesen, die Bandbreite reiche von Clara und Robert Schumann, über Heine und Beuys, bis hin zu Kraftwerk, betonte der Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) in der Laudatio. In diesem Jahr durften sich sieben Preisträge­r in vier Kategorien über jeweils 6000 Euro freuen, um ihre kreative Arbeit auszubauen. Jeder von ihnen konnte sich mit einem kurzen Filmbeitra­g dem Publikum vorstellen – eine ebenso kurzweilig­e wie informativ­e Erweiterun­g der Feierstund­e. Bekam das Publikum auf diese Weise doch einen Eindruck von der Kreativitä­t der Ausgezeich­neten.

In der Kategorie bildende Kunst ging der Förderprei­s an Anne Schülke. Die Medienküns­tlerin nutzt unter anderem den öffentlich­en Raum für ihre Arbeiten und sieht sich nicht nur als Soloartist, sondern als Netzwerker­in, die ihren Kollegen eine Plattform für den kreativen Austausch bieten möchte.

„Digitale Bilder haben mich schon immer fasziniert“, verriet der Fotound Videokünst­ler Johannes Bendzulla. In seiner Arbeit setzt sich der Kunstakade­mieAbsolve­nt mit den Einflüssen auseinande­r, „die digitale Bilder auf den physischen Körper haben können“.

In der Kategorie darstellen­de Kunst durften sich Ansgar Prüwer und Marie-Zoe Buchholz – auch nur unter dem Namen Zoe bekannt – freuen. Prüwer zeichnet seit zehn Spielzeite­n im Düsseldorf­er Schauspiel­haus als Masken- und

Bühnenbild­ner verantwort­lich für Produktion­en wie aktuell „Cabaret“. Die interdiszi­plinäre Performanc­ekünstleri­n Zoe wurde zur Leitfigur für Voguing und der Ballroom-Kultur in Deutschlan­d. Im Tanzhaus NRW realisiert­e sie unter anderem Inklusions­projekte, um ausgegrenz­te und diskrimini­erte Personen durch Bewegung zu stärken.

Die Bloodflowe­rs um Sängerin und Gitarristi­n Nadia Wardi erhielten den Förderprei­s in der Sparte Musik. Die 2018 gegründete Band hat sich dem Psychedeli­c Rock verschrieb­en und feilt derzeit an ihrem Debütalbum, das 2023 ganz klassisch auf Vinyl erscheinen soll. In der gleichen Kategorie wurde auch die in Düsseldorf lebende Sopranisti­n Rosha Maura Fitzhowle geehrt. Die gebürtige Schottin ist davon überzeugt: „Die Oper hat mich ausgewählt. Meine Stimme passt einfach am besten dazu“.

Die Schriftste­llerin Vera Vorneweg bedankte sich für ihren Preis in der Sparte Literatur mit einem Text, den sie am Tag zuvor dort verfasst hatte, wo sie am liebsten schreibt: „In einem kleinen Café in Flingern.“Erstmals vergab die Kunst- und Kulturstif­tung der Stadtspark­asse Düsseldorf einen Förderprei­s im Rahmen der Feierstund­e, der ebenfalls mit 6000 Euro dotiert ist. Im jährlichen Wechsel soll er in den Sparten Musik, Film, bildende und darstellen­de Kunst verliehen werden. Erste Preisträge­rin ist die Malerin und bildende Künstlerin Theresa Weber.

„Die Oper hat mich ausgewählt. Meine Stimme passt einfach am besten dazu“Rosha Maura Fitzhowle Sopranisti­n

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FOTO: WILFRIED MEYER Gemeinsam mit den Förderprei­strägern schnitt OB Stephan Keller (M.) eine Geburtstag­storte an.

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