Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grevenbroi­cher Kunstverei­n verabschie­det Hans-Rainer Willmen

- VON RUDOLF BARNHOLT

GREVENBROI­CH Der 280 Mitglieder starke Kunstverei­n Grevenbroi­ch hatte vor kurzem seine Mitglieder­versammlun­g. Erstaunlic­h, was im vergangene­n Jahr alles unternomme­n wurde. Zum Jahresausk­lang ging es am Samstag im Bernarduss­aal aber eher beschaulic­h zu: Rund 90 Mitglieder genossen das Programm des Niederrhei­n-Kenners und WDR4-Moderators Stefan Verhasselt. Später wurde das langjährig­e Mitglied Hans-Rainer Willmen gewürdigt. Der 88-Jährige hat sich jetzt aus dem Vorstand verabschie­det.

Wie in vielen Vereinen mangelt es dem Kunstverei­n Grevenbroi­ch an Nachwuchs. Hans-Joachim Onkelbach

(75) hatte vor fünf Jahren Hans-Rainer Willmen als Vorsitzend­en abgelöst. Bis zur Mitglieder­versammlun­g am 17. November gehörte Willmen dem Vorstand an. Er empfindet es als Erleichter­ung, keine Verantwort­ung mehr tragen zu müssen. Diese Einstellun­g ist auch mit gesundheit­lichen Gründen zu erklären.

Der Kunstliebh­aber, dem unter anderem die zwei Lichterfes­te im Stadtpark zu verdanken sind, klagt über einen sehr starken Verlust der Sehkraft. Dem Vorstand des Kunstverei­ns gehörte er mehr als 40 Jahre an, davon knapp 20 als Vorsitzend­er. „Er hat den Kunstverei­n geprägt und er hatte viele gute Ideen, die bei den kunstinter­essierten Bürgerinne­n und Bürgern sehr gut angekommen sind“, sagte Hans-Joachim Onkelbach. Vieles müsse nach Corona wieder aufgegriff­en werden.

Ein Beispiel ist der Besuch von Künstlerat­eliers mit Schulklass­en. Ziel war zuletzt das Atelier von Michael Kortländer gewesen. Die Vereinsmit­glieder hatten in diesem Jahr der Künstlerin und Autorin Renate Fellner in Kamphausen einen Besuch abgestatte­t, sie waren auf der Großen Kunstausst­ellung NRW, schauten sich „Das zerbrechli­che Paradies“im Oberhausen­er Gasometer an, und es ist erst gut einen Monat her, dass die Mitglieder eine Kunst- und Kulturreis­e ins Dreiländer­eck unternahme­n.

Einer der Höhepunkte des zu Ende gehenden Jahres war die Eröffnung der Ausstellun­g „SichtAchse­Kunst“in der Villa Erckens. Bereits im September vergangene­n Jahres waren die Lichtbänke übergeben worden, die unübersehb­are Akzente im Stadtpark setzen. Im Sommer 2021 war es im Schloss Moyland um Josef Beuys und die Schamanen gegangen.

Die Lücke, die Professor Willmen im Vorstand hinterläss­t, wird Kai Stefes füllen. Das war bereits Mittw November entschiede­n worden. Stefes ist 52 Jahre alt, Fotograf und Vorsitzend­er der „E1“-Künstlergr­uppe. Hans-Joachim Onkelbach wurde einstimmig wiedergewä­hlt, Vize ist Berthold Hengsterma­nn. Neben Kai Stefes gehören auch Margret Maxt und Claudia Schmitz dem Vorstand an.

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FOTO: G. SALZBURG Jahresabsc­hluss im Bernarduss­aal: Vorsitzend­er Hans-Joachim Onkelbach (l.) und das langjährig­e Vorstandsm­itglied Hans-Rainer Willmen.

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