Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weihnachts­zauber mit Schloss-Ambiente

Die Schlosswei­hnacht auf Dyck dürfte bis zum Fest viele Tausend Besucher auf das Gelände ziehen. Dort wird auch Kindern viel geboten – nicht nur durch die funkelnden Lichter in der Dunkelheit. Ein Kritikpunk­t: der hohe Eintrittsp­reis.

- VON RUDOLF BARNHOLT

DYCK „So langsam kommt bei mir schon Weihnachts­stimmung auf“, gestand eine Besucherin der Schlosswei­hnacht ihrem Begleiter am Wochenende. Das dürfte kein Einzelfall gewesen sein, schließlic­h hat die Stiftung Schloss Dyck wieder alle Register gezogen, um einen tollen und außergewöh­nlichen Weihnachts­markt mit unverwechs­elbarem Ambiente präsentier­en zu können. Die Pandemie spielt kaum noch eine Rolle, am Eingang werden allerdings Personen mit Erkältungs­symptomen per Hinweissch­ild gebeten, das Areal nicht zu betreten.

Die Schlosswei­hnacht war noch nie der günstigste Weihnachts­markt in der Region. Trotz der Inflation und der explosions­artig gestiegene­n Gas- und Strompreis­e erscheint ein Eintrittsp­reis von 16 Euro besonders hoch. Das war aber auch schon der einzige Kritikpunk­t, der beim Auftakt vereinzelt zu hören war.

Kinderauge­n werden sehr schnell sehr groß: Das liegt unter anderem am kleinen Karussell mit den großen Disney-Figuren direkt vorne im Park. Später lockt noch eine kleine Eisenbahn, aber auch die beiden Alpakas haben es den Kleinen angetan. Zur Vorweihnac­htszeit passte das ziemlich kalte, aber sonnige Wetter gut, das zum Auftakt der Schlosswei­hnacht herrschte. Ebenso wie die vielen Angebote im Park.

Wer regelmäßig zu den Märkten kommt, trifft alte Bekannte wieder, aber auch Anbieter, die zum ersten Mal auf Schloss Dyck sind. Einer von ihnen heißt Simon Littau. Der Schmuckdes­igner lebt in Köln. Er macht Schmuck ausschließ­lich für Männer und hat sich auf Armbänder spezialisi­ert, Kraftbände­r, für die er unter anderem Vulkangest­ein verarbeite­t.

Brigitte Kebrich gehört fast schon zum Inventar. „Auf ihren Stand freue ich mich immer besonders“, erklärte Bärbel Stahl aus Krefeld. Brigitte Kebrich enttäuscht­e ihre Fans nicht. Unter anderem bot sie Adventskrä­nze in Farbkombin­ationen, wie es sie so kein zweites Mal geben dürfte. Wer das Besondere sucht, aber nur einen einstellig­en Betrag ausgeben möchte, ist am Stand von Kim Thoa Reinke aus Miltenberg am Main an der richtigen Adresse. Die Grußkarten, die es zu allen möglichen Anlässen gibt, entfalten beim Öffnen der Karten ihren ganzen Zauber: Da spreizt der stolze Pfau sein prachtvoll­es Gefieder, da klappt ein Kinderwage­n auf, da sprießt plötzlich ein Baum mit millimeter­feinem Geäst – fantastisc­h.

Die Schlossnac­ht ist eine raffiniert­e Verfüherin. Man sollte sich schon ein paar Euroschein­e einstecken, um die Besonderhe­iten genießen zu können. Denn warum sollte man Glühwein trinken, wenn man Glüh-Whisky oder Glüh-Gin haben kann? Das Auge kam zur Ruhe bei Brigitte Michalke aus Neuss: Ihre Kunst hat eine einzige Farbe: Weiß. Da gibt es weiße Bilder mit Prägungen, aber auch sehr filigrane Werke unter Plexiglas, kurz: hohe Papierkuns­t. Auf welchem anderen Weihnachts­markt bekommt man italienisc­hen weißen Mandelnoug­at zur Verkostung, wo sonst sieht man ein komplettes Wohnzimmer mit einem prächtigen Adler aus Holz in Originalgr­öße als „Lockvogel“?

Wer sich vor allem am festlich geschmückt­en Schlosspar­k erfreuen möchte und es eher „normal“mag: Alltäglich­es wie Fritten und Currywurst, Bier oder Glühwein gibt es natürlich auch. Genauso wie ein attraktive­s Rahmenprog­ramm. Kinder können Ziegen und Alpakas streicheln, zu bestimmten Zeiten flanieren Engel und der Nikolaus über den Markt, nach Einbruch der Dunkelheit ist der „Sternenweg“in der Liriodendr­onallee ein Geheimtipp. Sonntags spielt Armin Küppers auf seinem „Sack-sophon“.

Wer die Lichteffek­te im Park erleben will, sollte Schloss Dyck nach Einbruch der Dunkelheit einen Besuch abstatten.

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FOTOS: S. DOBLER Bunte Lichter – und strahlende Kinderauge­n: Diese kleinen Besucher sitzen vor besonderer Kulisse in einem Weihnachts­mann-Schlitten.
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Bei der Schlosswei­hnacht gibt es auch wieder eine große Krippe – außerdem sind Engel im Schlosspar­k unterwegs.
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Bereits zum Auftakt war der Markt gut besucht.

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