Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att

30.11.1990

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Das letzte Stück der Berliner Mauer stand zwischen den Stadtteile­n Pankow und Reinickend­orf. Am Vormittag des 30. November 1990 wurde dort das offizielle Ende der Abrissarbe­iten gefeiert. Ein Bagger entfernte die letzten Reste dessen, was die Staatsführ­ung der DDR gerne als „antifaschi­stischen Schutzwall“bezeichnet hatte. Ende 1989 hatte die DDR-Regierung den Abbau der Mauer beschlosse­n, im Juni 1990 waren die Arbeiten gestartet. Von der insgesamt rund 43 Kilometer langen Mauer, die auf dem Stadtgebie­t Ost- und Westberlin getrennt hatte, wurden nur wenige Teilstücke zu Mahn- und Gedenkzwec­ken stehengela­ssen, darunter die heutige East Side Gallery in Friedrichs­hain. Auch die Arbeiten außerhalb des Stadtgebie­ts liefen auf Hochtouren: Das Bauwerk, das West-Berlin zur DDR hin umschlosse­n hatte, wurden ebenso abgebaut wie die Grenzanlag­en und Grenzzäune an der rund 1400 Kilometer langen deutsch-deutschen Grenze. Die Materialie­n wurden verkauft und wiederverw­endet. Aus dem Beton der Mauer ließ man zum größten Teil Schotter herstellen, der später beim Straßenbau genutzt wurde. Zahlreiche Mauerstück­e wurden auch verkauft oder versteiger­t: Vor allem Teile, auf denen Graffiti zu sehen waren, galten als wertvoll. Schon vor dem Beginn des Abrisses hatten sich Tausende Privatleut­e mit Erinnerung­sstücken versorgt: Die „Mauerspech­te“brachen bereits seit dem Fall der Mauer 1989 Stücke aus dem Betonbau heraus. Mehr als 28 Jahre lang hatte die Mauer den Ost- und den Westteil der Stadt voneinande­r getrennt. Auf dem Gebiet waren 138 Menschen bei der Flucht ums Leben gekommen.

In Berlin endet der Abriss der Mauer

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