Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neue Prüfung der Klage des Insolvenzverwalters
KARLSRUHE (dpa) Knapp elf Jahre nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker zieht sich das Insolvenzverfahren weiter in die Länge – aber für die Gläubiger gibt es neue Hoffnung, dass am Ende mehr Geld zum Verteilen da ist. Grund ist eine Schadenersatzklage des Insolvenzverwalters gegen mehrere Drogerieartikelhersteller, die bislang erfolglos blieb. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) könnte sich aber das Blatt nun wenden. Der Kartellsenat entschied am Dienstag, dass alles noch einmal neu geprüft werden muss (Az.: KZR 42/20). Das Kartellamt hatte gegen etliche Drogerieartikelhersteller Bußgelder verhängt, weil sie zwischen 2004 und 2006 Informationen ausgetauscht hatten. Dabei ging es um beabsichtigte Preiserhöhungen oder den Stand der Verhandlungen mit Handelsketten. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz meint, dass Schlecker daher im Einkauf überhöhte Preise zahlen musste. Er fordert rund 212 Millionen Euro Schadenersatz.