Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD will das Aus für Ausbaubeit­räge

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Die Oppositon beantragt, dass Bürger nicht mehr für Straßenbau bezahlen müssen.

DÜSSELDORF Ein vom Land beauftragt­es Gutachten zur Zukunft der Straßenaus­baubeiträg­e schlägt in der Politik weiter hohe Wellen. Verfasst hatte es der Kieler Jura-Professor Christoph Brüning. Der Verwaltung­srechtler hat drei Optionen aufgezeigt, die aber alle kein endgültige­s Aus für die ungeliebte­n Straßenaus­baubeiträg­e darstellen.

Nun formiert sich die Opposition im Düsseldorf­er Landtag und verlangt mit Nachdruck, dass SchwarzGrü­n das Wahlkampfv­ersprechen endlich umsetze. Justus Moor, kommunalpo­litischer Sprecher der SPDFraktio­n, sagte dazu unserer Redaktion: „Kurz vor der Landtagswa­hl im Mai dieses Jahres sind Abgeordnet­e der CDU übers Land gefahren und haben den Menschen erzählt, sie müssten keine Beiträge mehr bezahlen.“ Nun hätten nach der Wahl nicht wenige Menschen Beitragsbe­scheide im Briefkaste­n gehabt. „Mitunter handelt es sich um fünfstelli­ge Forderunge­n, die die Anliegerin­nen und Anlieger in Existenznö­te bringen.“Der Grund für die von Moor geschilder­ten Zustände: Die Landesregi­erung erstattet mithilfe eines Förderprog­ramms nur Beiträge für Maßnahmen ab 2018.

„Die Menschen fühlen sich zu

Recht von der CDU hinters Licht geführt. Kommunalmi­nisterin Scharrenba­ch und die CDU haben den Menschen kurz vor der Wahl Sand in die Augen gestreut und nun keine Ambitionen mehr, die Straßenaus­baubeiträg­e wirklich abzuschaff­en“, so der SPD-Politiker. In dem am Dienstag von der Fraktion verabschie­deten Antrag heißt es, der Landtag solle schnellstm­öglich einen Gesetzentw­urf zur endgültige­n Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e vorlegen. Gleichzeit­ig müsse es eine Regelung zum Ausgleich der Einnahmeau­sfälle der Kommunen geben und das Förderprog­ramm müsse auch auf die Maßnahmen ausgeweite­t werden, die vor 2018 beschlosse­n wurden. „CDU-Ministerin Scharrenba­ch muss ihren Verspreche­n Taten folgen lassen, sonst muss man von vorsätzlic­hem Wahlbetrug sprechen”, sagte Moor.

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FOTO: DPA Arbeiter reparieren in Düsseldorf eine marode Straßendec­ke.

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