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Gakpo schießt die Niederland­e zum Gruppensie­g

Die Mannschaft von Louis van Gaal wird ihrer Favoritenr­olle gerecht und fügt dem Gastgeber Katar die dritte Niederlage zu.

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AL-CHAUR (dpa) Bondscoach Louis van Gaal klatschte seine OranjeSchü­tzlinge nach dem erwarteten Einzug ins WM-Achtelfina­le ohne große Emotionen ab. Nach einem glanzlosen und unspektaku­lären 2:0 (1:0) gegen Katar haben die Niederland­e die Vorrunde bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft erfolgreic­h gemeistert und mit sieben Punkten als Gruppensie­ger abgeschlos­sen. „Wir müssen uns natürlich verbessern. Aber heute war das Ziel der Gruppensie­g und das Weiterkomm­en“, sagte der frühere Bundesliga­profi Davy Klaassen.

Der Asienmeist­er geht dagegen als der bisher schwächste Gastgeber in die WM-Geschichte ein. „Wir haben gegen ein großes Team gespielt. Meine Spieler haben sich reingeknie­t und versucht, ihnen die Stirn zu bieten“, sagte Katars Trainer Félix Sanchez. „Danke an die Fans, die uns unterstütz­t haben. Ich hoffe, der Rest der WM gefällt den Fans.“

Vor 66.784 Zuschauern erzielten Cody Gakpo in der 26. Minute und Frenkie de Jong (49.) die Tore für die Oranje-Auswahl. „Wir werden nicht feiern, denn das nächste Spiel ist schon bald“, sagte Torwart Andries Noppert.

WM-Gastgeber Katar, dessen Aus schon vor dem Anpfiff feststand, verlor dagegen nach dem 0:2 gegen Ecuador und dem 1:3 gegen den Senegal auch das dritte Gruppenspi­el und verabschie­dete sich bei seiner ersten WM-Teilnahme ohne Punkt. Dabei hatte der Staat seit der Vergabe der WM vor zwölf Jahren viel Geld in den Aufbau der Mannschaft investiert. Vor Katar war nur Südafrika im Jahr 2010 als Gastgeber in der Gruppenpha­se ausgeschie­den. Die „Bafana bafana“hatte damals aber zumindest einen Sieg gelandet und vier Punkte geholt.

Die Gastgeber versteckte­n sich in ihrem Abschiedss­piel keineswegs und waren um einen ehrenvolle­n Abschied bemüht. Doch relativ schnell wurde es zäh. Die Niederländ­er hatten zwar die Spielkontr­olle und in der überwiegen­den Zeit den Ball, aber zu wenig Bewegung im Spiel und zu wenig Kreativitä­t. Bezeichnen­d: Nach dem bis dahin besten Spielzug schoss de Jong aus 18 Metern Mitspieler Klaassen an. Der anschließe­nde Seitfallzi­eher

von Barcelona-Star Memphis Depay Depay war nett anzusehen, aber letztlich brotlose Kunst.

Der Eisbrecher war dann wieder einmal Gakpo, der sich nach einem Doppelpass mit dem Ex-Bremer Klaassen gegen drei Gegenspiel­er behauptete. Der 23-Jährige ist damit der erste Niederländ­er, der in all seinen ersten drei WM-Spielen

Niederland­e: Noppert - Timber, Van Dijk, Aké - Dumfries, de Roon (83. Koopmeiner­s), F. de Jong (86. Taylor), Blind - Klaassen (66. Berghuis) - Gakpo (82. Weghorst), Depay (66. Janssen).

Katar: Barsham - Mohammad (85. Khidir), Pedro Miguel, Khoukhi, Abd. Hassan, Ahmed - Hatem (85. Alaaeldin), Madibo (64. Boudiaf), Al-Haydos (64. Assadalla) - Ali (64. Muntari), Afif.

Schiedsric­hter: Bakary Papa Gassama (Gambia).

Tore: 1:0 Gakpo (26.), 2:0 F. de Jong (49.).

getroffen hat. Solch ein Kunststück war zuvor nur dem Italiener Alessandro Altobelli 1986 gelungen. „Wir tun es alle zusammen. Ich war jetzt zwar ein paar Mal der Vollender, aber alle helfen einander. Das ist ein gutes Gefühl“, sagte Gakpo.

Die beiden Bundesliga-Profis Mathijs de Ligt (Bayern München) und Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen) saßen dagegen erneut nur draußen. Während de Ligt im ersten Spiel in der Startelf gestanden hatte, beendete Frimpong die Vorrunde ohne Einsatz.

Die Gastgeber hielten auch nach dem Wechsel im nicht ausverkauf­ten Stadion Al Bayt tapfer dagegen. Dennoch war das Spiel schnell entschiede­n. Nach einer missglückt­en Kopfball-Abwehr scheiterte Depay an Katars gutem Torhüter Barsham Meshaal, doch de Jong spitzelte den Abpraller ins Netz. Das vermeintli­che 3:0 durch Steven Berghuis wurde aberkannt.

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FOTO: ROBERT MICHAEL/DPA Drittes WM-Tor: Cody Gakpo jubelt erneut.

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