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Festtage vor dem Fernseher

Für die Winterspor­t-Fans beginnen an diesem Wochenende herrliche Zeiten: Die stundenlan­gen Live-Übertragun­gen erfreuen Millionen von Menschen. In dieser Saison gibt es indes besondere Konkurrenz.

- VON MICHAEL ROSSMANN

BERLIN (dpa) Während in der Wüste Fußball gespielt wird, nimmt der Sport auf Eis und Schnee Fahrt auf. Jetzt steht das erste große Winterspor­t-Wochenende auf dem Programm. Das Angebot der öffentlich-rechtliche­n Sender ist wieder enorm – und zugleich anders als in den Vorjahren.

Wie umfangreic­h ist das Winterspor­t-Programm im TV? ARD und ZDF haben fast 400 Stunden LiveBerich­terstattun­g im Programm. Die beiden öffentlich-rechtliche­n TV-Sender wechseln sich an den Wochenende­n ab, die ARD beginnt in diesem Jahr und zeigt nach den ersten Biathlon-Rennen während der Woche an diesem Samstag die erste Dauer-Sendung über knapp sechs Stunden. Der Spartensen­der Eurosport hat sogar noch mehr Winterspor­t im Programm.

Was ist dieses Jahr anders? Durch die Fußball-WM im Winter gibt es einige Veränderun­gen. Bei mehreren Winterspor­tarten gab es Verlegunge­n, um dem Fußball aus dem Weg zu gehen. Das erste Skispringe­n begann etwa früher als sonst, die Disziplin sei „der Fußball-WM weitgehend elegant aus dem Weg gegangen“, wie es ARD-Programmch­ef Thomas Wehrle ausdrückte.

Manche Verbände haben Wettkämpfe ins neue Jahr verschoben. Die Sender haben sich „bereits langfristi­g mit den verschiede­nen Verbänden abgestimmt, um Überschnei­dungen möglichst gering zu halten“, erklärte ARD-Sportkoord­inator Axel Balkausky. Die Öffentlich-Rechtliche­n haben außerdem mehr Weltcups als sonst nur im Internet-Angebot.

Wann läuft das Winterspor­t-Programm im Fernsehen? Das Erste und das Zweite senden in der Regel samstags und sonntags vom frühen Vormittag bis in den späten Nachmittag. An diesem Samstag beginnt die ARD um 8.55 Uhr und bietet unter anderem Biathlon, Langlauf, Rodeln und Bob. Bis 15.15 Uhr gibt es Winterspor­t im Ersten, fast identisch sieht es am Sonntag aus. Die Achtelfina­ls der Fußball-WM werden um 16 Uhr und um 20 Uhr angepfiffe­n. Wer will, kann also mehr als zwölf Stunden Sport schauen.

Das zweite große Winterspor­tWochenend­e läuft im ZDF. Am Samstag in einer Woche (10.12.) zeigt das Zweite von 10.10 Uhr bis 15.20 Uhr Weltcups auf Schnee und Eis, um 16 Uhr wird ein Viertelfin­ale der Katar-WM angepfiffe­n. Am Sonntag (11.12.) ist in Katar spielfrei.

Was zeigt Eurosport? Winterspor­tFans, denen die öffentlich-rechtliche Auswahl nicht gefällt oder zu klein ist, können zu Eurosport schalten. Der Spartensen­der hat nach eigenen Angaben mehr als 1100 Stunden auf verschiede­nen Plattforme­n im Programm. So läuft etwa am Samstag und Sonntag am späten Nachmittag Ski alpin in Beaver Creek und Lake Louise bei Eurosport. Der zu Warner Bros. Discovery gehörende Sender setzt aber auch auf Bezahl-Angebote.

Wie viele Menschen schauen zu? Winterspor­t-Übertragun­gen sind Quoten-Garanten für ARD und ZDF. Die oft mehr als sechs Stunden langen Sendestrec­ken an den Wochenende­n locken im Schnitt rund 2,5 Millionen Menschen, vor allem beim Biathlon steigen sie deutlich darüber hinaus: Im Vorjahr gab es mehrere Weltcups mit mehr als fünf Millionen TV-Zuschauern. Das sind bessere Reichweite­n als sie die meisten Fußball-Spiele der WM in Katar bisher erreicht haben. ARD-Mann Balkausky glaubt trotz der FußballKon­kurrenz,

„dass nicht unbedingt weniger als sonst die Winterspor­tÜbertragu­ngen einschalte­n werden“.

Welche Winterspor­tarten sind besonders beliebt? Biathlon ist klar die Nummer eins bei den Zuschauern. Zu den Fernseh-Favoriten zählen zudem die Skispringe­r, besonders während der Vierschanz­en-Tournee.

Welche Experten sind am Mikrofon? Die ARD hat ein neues Experten-Duo beim Biathlon. Arnd Peiffer und Erik Lesser arbeiten für das Erste, Magdalena Neuner und Kati Wilhelm sind nicht mehr im Einsatz. Zum unveränder­ten Team des ZDF gehören Toni Innauer (Skispringe­n), Marco Büchel (Ski alpin), Sven Fischer und Laura Dahlmeier (Biathlon). Die meisten Experten hat Eurosport am Mikrofon, darunter Martin Schmitt, Werner Schuster (Skispringe­n), Michael Rösch (Biathlon), Vicky Rebensburg (Ski alpin), Jochen Behle (Langlauf) und Hans-Peter Pohl (Nordische Kombinatio­n).

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FOTO: DARRYL DYCK/DPA Dominator im Bob: Francesco Friedrich.

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