Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Annemie und Martin Lange verliebten sich am Waldesrand
KAARST (keld) Annemie (80) und Martin Lange (84) feiern am 1. Dezember das Fest der Diamanthochzeit mit Familienbesuch aus dem Voigtland und einem Polterabend für Familie und Nachbarn. Das Paar lernte sich 1959 quasi auf der Straße kennen: „In Langenberg stand damals eine Gartenbank am Waldesrand. An diesem beliebten Jugendtreff sahen wir uns das erste Mal“, erzählen sie. Motorradfahrer Martin fiel der damals 17-jährigen Annemie Ebert gleich auf und es entwickelte sich eine Liebe, die bis heute hält.
Martin Lange stammt aus Pommern, landete nach Krieg und Vertreibung in Dresden und ging 1955 in den Westen. Zunächst lebte er in Bochum, später in Langenberg und durchlief eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Annemie Lange ist eine gebürtige Langenbergerin und war nach einer Tätigkeit im Kinderheim
als Weberin aktiv. 1962 heiratete das Paar in Langenberg erst standesamtlich, später kirchlich in der evangelischen Gemeinde. 1963 wurde Tochter Rita geboren, 1970 komplettierte Tochter Kerstin die Familie. Zunächst lebten die Langes in Langenberg. Annemie widmete sich ganz der Erziehung der Kinder und Martin bildete sich zum Techniker weiter. Nachdem er eine neue Arbeitsstelle in Düsseldorf
gefunden hatte, wurde in Lohausen das Domizil aufgeschlagen. 1972 erwarb die Familie in Kaarst ein Reihenhaus „Am Hoverkamp“, in sie heute noch lebt. In Kaarst haben sie sich anfangs sehr wohl gefühlt, allerdings störte sie der Fluglärm später sehr. Doch Annemie und Martin Lange blieben ihrem Haus so treu wie sich selbst und führten ein äußerst sportliches Leben: Skifahren und Tennis, das sie bis heute spielen, standen immer hoch im Kurs, Martin frönte zusätzlich dem Fußball und surfte auf dem Willicher Löwensee. Heute sammelt er Pilze und Beeren. Der 2009 erworbene Schrebergarten ist Ruhe- und Fluchtort zugleich und das Gärtnern macht beiden Freude. Ihr Rezept für eine gelungene Ehe? „Wir haben uns alles gemeinsam aufgebaut, das schweißt zusammen. Und man darf nie aufgeben“, sagen beide.