Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadtchor sucht neue Mitglieder

Vor allem die männlichen Tenor-Stimmen im Chor der Stadt Kaarst sind unterbeset­zt.

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KAARST (seeg) Mit der Resonanz des Herbstkonz­ertes in der St.-Martinus-Kirche vor rund vier Wochen war der Chor der Stadt Kaarst zufrieden. Rund 200 Zuhörer saßen auf den Kirchenbän­ken, wie Bettina Kaumanns, die Vorsitzend­e des Vereins Chor der Stadt Kaarst e.V., erklärt. Dennoch habe es „Luft nach oben“gegeben: In der Kirche sei es ziemlich kalt gewesen, da nicht mehr geheizt wird. „Das war zum Singen grenzwerti­g, man hat ständig die kalte Luft eingeatmet“, so Kaumanns. Das habe der Qualität aber nicht wirklich geschadet. Die aktuelle Zusammenst­ellung des Chores sei ausbaufähi­g. „Uns fehlen Mitglieder, vermehrt in den Männerstim­men. Beim Tenor sind wir unterbeset­zt“, sagt sie. Allerdings seien die Tenor-Stimmen bei den meisten Chören die am schlechtes­ten besetzte Stimme.

Zu Hochzeiten habe der Chor rund 70 Mitglieder gehabt, mittlerwei­le sind es um die 40. Corona habe zwar „reingehaue­n“, wie Kaumanns sagt, doch der alleinige Grund für den Mitglieder­schwund sei die Pandemie nicht. Viel mehr liege es an dem generellen Desinteres­se der jüngeren Generation an klassische­r Musik. „Die Menschen unter 50 Jahren interessie­ren sich nicht mehr dafür, man zieht die jungen Leute damit nicht mehr hinter dem Ofen hervor“, erklärt Kaumanns. Zudem gebe es in der Stadt eine relativ große Chorlandsc­haft, „jeder findet das, was er braucht“, erklärt die Vereinsvor­sitzende.

Auch die verschiede­nen Kirchengru­ppen und die Musikschul­e Mark Koll haben zahlreiche Angebote, wo junge Menschen sich musikalisc­h austoben können. Außerdem sei der Chor der Stadt Kaarst in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram „nicht so gut ausgestatt­et“, gibt Kaumanns zu. Das liege daran, dass der Vorstand viel zu tun habe. Während

der Pandemie durfte der Chor nicht proben, danach seien einige Mitglieder einfach nicht wiedergeko­mmen. „Dabei macht Singen immer Spaß. Wenn man einmal dran ist, ist es ein wunderschö­nes Hobby“, erklärt Kaumanns die Faszinatio­n Chor.

Potenziell­e neue Chormitgli­eder können sich am 11. Dezember (Sonntag) ab 17 Uhr selbst einen Eindruck von der Wucht des Stadtchore­s verschaffe­n. Dann findet das Weihnachts­konzert unter der Leitung von Hans-Michael Dücker, der den Chor der Stadt Kaarst 1974 als Jugendchor gegründet hatte, in der Kirche Sieben Schmerzen Mariens in Holzbüttge­n statt. Gesungen werden dann deutsche Klassiker und US-amerikanis­che Weihnachts­songs. Geprobt wird jeden Donnerstag von 19.30 bis 21.15 Uhr im Forum der Realschule an der Halestraße, auch über ein Formular auf der Internetse­ite des Chores können Interessie­rte Kontakt aufnehmen (www.chorkaarst.de).

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ARCHIV: WALTER Vor gut gefüllter Kirche gab der Chor der Stadt Kaarst vor rund vier Wochen sein Herbstkonz­ert.

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