Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
So klappt’s mit dem neuen Zuhause
Der Immobilienmarkt ist hart umkämpft – sowohl Mietwohnungen, als auch Kaufobjekte sind rar. Makler und Experten aus Dormagen geben Tipps, wie potenzielle Mieter und Käufer ihre Chancen steigern können.
DORMAGEN Der Immobilienmarkt ist hart umkämpft, auch in Dormagen gab es in den vergangenen Jahren meist zahlreiche Bewerber auf eine Mietwohnung oder ein Kaufobjekt. Obwohl die Zahl der Bewerber, zumindest beim Immobilienkauf, mittlerweile durch gestiegene Zinsen und Kosten deutlich zurückgegangen ist, haben die Makler bzw. die Eigentümer dennoch in den meisten Fällen noch eine Entscheidung zwischen mehreren potenziellen Käufern und Mietern zu treffen. Drei Immobilienmakler und Fachexperten aus dem Stadtgebiet geben Tipps, wie man die Chancen verbessert, als Bewerber genommen zu werden und wie man sich am besten vorbereitet. Unterscheiden müsse man dabei jedoch ganz klar zwischen Miet- und Kaufobjekten, denn die Regeln seien andere.
Tipps für Mietwohnungen Immobilienmaklerin Nicole Alexander, Geschäftsinhaberin des Unternehmens Alexander Immobilien in der Innenstadt, ist Expertin in diesem Bereich. In nichts nach steht ihr Majbritt Ludger, die in Dormagen lebende Immobilienmaklerin leitet eine Firma im Kölner Norden, auch sie weiß, worauf Makler und auch Eigentümer besonderen Wert legen.
Bereits vor der Besichtigung haben Interessenten die Möglichkeit, bei manchen Vermietern zu punkten. Nicole Alexander erzählt: „Immer wieder verfassen potenzielle Mieter vorab Kennenlernschreiben, sie schreiben Briefe oder Mails und stellen sich und ihre Lebenssituation vor. Das kommt bei Vermietern häufig gut an.“Diese Erfahrung bestätigt auch Ludger: „Sympathie spielt insbesondere bei Mietwohnungen tatsächlich immer eine große Rolle. Natürlich werden auch andere Punkte beachtet, doch letztendlich, anders als beim Häuserkauf, stehen Mieter und Vermieter immer wieder in Kontakt, da setzt der Vermieter dann häufig auf Freundlichkeit.“
Bei der Besichtigung sei dann der „erste Eindruck“entscheidend. „Ein gepflegtes und vernünftiges Auftreten ist immer sehr wichtig, zudem sollten die potenziellen Mieter aufgeschlossen sein und ins Haus passen“, sagt Alexander. Insbesondere bei einer Mietwohnung seien nicht nur die „Finanzen entscheidend“, sondern auch die Lebensumstände und das Auftreten des Menschen. Sinnvoll sei jedoch, auch alle Unterlagen bereits mitzubringen, um herauszustechen. „Bei uns wären das die Schufa-Auskunft, die letzten drei Gehaltsabrechnungen, der Arbeitsvertrag und die
Selbstauskunft“, zählt Nicole Alexander auf. Nach der Besichtigung, wenn eine Entscheidung noch aussteht, rät Majbritt Ludger dazu, den Vermieter noch einmal zu kontaktieren: „Auch hier reicht eine kurze Nachricht, die das Interesse noch einmal deutlich ausdrückt.“
Tipps für einen Hauskauf
Mit dem Verkauf von Häusern kennt sich Immobilienmakler Alfred Laufenberg von Laufenberg Immobilien aus. „Wir erwarten von interessierten Käufern erst einmal gar nichts, sie sollten sich gut über die angebotenen Immobilien informieren und gerne auch vorher zur kostenlosen und unverbindlichen Beratung kommen, um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen“, erklärt Laufenberg. Über eine mögliche Finanzierung sollte man sich bereits vorab informieren, um zu wissen, wie viel man sich eigentlich leisten kann. Laufenberg rät, sich gut auf eine Besichtigung vorzubereiten: „Im Idealfall studiert man das Exposé genau und bereitet Fragen vor“, rät der Experte. Die Immobilienmakler treffen in der Regel lediglich eine Vorauswahl, basierend auf Fakten, danach beraten sie die Eigentümer: „Diese sind bei den Besichtigungen in der Regel nicht dabei, da wir die potenziellen Käufer nicht verunsichern wollen. Sie sollen alle ihre Fragen stellen, ohne dass sie denken, dass sie jemandem auf den Schlips treten.“Die Kriterien, nach denen die Verkäufer auswählen, seien völlig unterschiedlich: „Letztendlich muss man sagen, dass bei einem Hausverkauf das Geld eine wichtige Rolle spielt, anders als bei der Vermietung haben die Verkäufer danach meistens nichts mehr mit den Käufern zu tun.“Wichtig sei außerdem, die Finanzierung nach einer Zusage schnell abzuwickeln.