Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Christiane Hörbiger ist im Alter von 84 Jahren gestorben
WIEN (dpa) Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist tot. Die 84-Jährige starb am Mittwoch in Wien, bestätigten ein Freund der Familie und eine Mitarbeiterin der Schauspielerin.
Die Grimme-Preisträgerin stammte aus einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler-Dynastien und war bis ins hohe Alter aktiv. Geboren wurde Hörbiger 1938 als Kind des Schauspieler-Ehepaares Attila Hörbiger und Paula Wessely in Wien. Ihr Debüt vor der Fernsehkamera feierte Hörbiger mit 17 Jahren. Ihre Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar nach ihrem Schulabschluss brach sie wegen eines Filmangebots nach nur vier Wochen ab. Wenig später stand Hörbiger in Lessings „Nathan der Weise“das erste Mal auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Die Kritiken für ihren Auftritt fielen allerdings vernichtend aus. An Theatern in Heidelberg und Zürich erarbeitete sich Hörbiger danach einen Namen als ernst zu nehmende Künstlerin. Ihr Durchbruch gelang Hörbiger in den 80ern mit der TV-Serie „Das Erbe der Guldenburgs“, die derzeit wieder in der ZDF-Mediathek steht. Als Richterin in der Serie „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“fesselte sie um die Jahrtausendwende ein Millionenpublikum. Viel Lob erhielt sie für ihre Darstellung der Göring-Nichte Freya von Hepp in Helmut Dietls preisgekrönter Kultsatire „Schtonk“. Hörbiger wurde im Laufe ihrer Karriere mit dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Karl-Valentin-Orden, dem ErnstLubitsch-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Hörbinger war mit dem Regisseur Wolfgang Glück verheiratet. Ihr zweiter Mann und Vater ihres Sohnes Sascha, der Schweizer Journalist Rolf R. Bigler, starb 1978. Einen neuen Lebensgefährten fand sie im Wiener Regisseur und Autor Gerhard Tötschinger, der 2016 starb.