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Russland erhebt Vorwürfe gegen OSZE-Beobachter

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MOSKAU/LÓDZ (dpa) Russland hat die Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE) und insbesonde­re deren Beobachter im Osten der Ukraine als parteiisch kritisiert. „Geist und Wortlaut der OSZE-Charta sind zerstört“, sagte Außenminis­ter Sergej Lawrow am Donnerstag bei einer im Fernsehen übertragen­en Pressekonf­erenz. Nach Angaben Lawrows hatten die im Gebiet Donezk stationier­ten OSZE-Beobachter vor Ausbruch des Kriegs die zunehmende­n Angriffe der ukrainisch­en Armee auf die von Moskau unterstütz­ten Separatist­en im Osten der Ukraine ignoriert und ihr teilweise sogar geholfen. „Es sind Fakten entdeckt worden, dass die OSZE sich an der Lenkung der Feuer auf Donezk und

Luhansk beteiligt hat“, behauptete er. Nach der Ausweisung der Beobachter seien entspreche­nde Dokumente gefunden worden.

Die OSZE hat seit 2014 versucht, die Konfliktpa­rteien im Donbass voneinande­r zu trennen und den Waffenstil­lstand zu überwachen. Ende Februar, nach Beginn der russischen Invasion, musste sie ihre Mission beenden und die Beobachter aus dem Kriegsgebi­et abziehen.

Warschau verweigert­e Lawrow, der wegen des russischen Angriffskr­iegs mit einem Einreiseve­rbot in die Europäisch­e Union belegt worden war, ein Visum für die Teilnahme an einem OSZE-Außenminis­tertreffen am Donnerstag und an diesem Freitag im polnischen Lódz. Politik

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