Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Digitalisierung belastet laut Studie viele Beschäftigte
BERLIN (ele) Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt verändert, das heißt vor allem: digitalisiert. Es gibt mehr Videokonferenzen, mehr Homeoffice und mehr mobile Arbeit. Das bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, wie eine repräsentative Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter 6684 Beschäftigten zeigt, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach fühlen sich 40 Prozent der Beschäftigten durch die Digitalisierung stärker belastet. 46 Prozent berichten, dass die Anforderungen durch Multitasking gewachsen sind, und 33 Prozent fühlen sich stärker überwacht.
„Die Ergebnisse der Befragung sind ein Alarmsignal“, sagte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi. „Digitalisierung soll Unterstützung und Erleichterung sein, statt Beschäftigte zu belasten, Stress zu erzeugen und so das Risiko für psychische Erkrankungen zu erhöhen.“Auf der anderen Seite gibt knapp ein Viertel (23 Prozent) der Beschäftigten an, dass sich ihre Entscheidungsspielräume bei der eigenen Tätigkeit durch digitale Arbeitsmittel vergrößert haben. Insgesamt berichten aber nur wenige der Befragten von besseren Arbeitsbedingungen durch die Digitalisierung.
Der „DGB-Index Gute Arbeit“zeigt auch, dass die Digitalisierung im Arbeitsleben angekommen ist. Digitale Arbeitsmittel nutzen demnach 83 Prozent der Beschäftigten. Am verbreitetsten ist die digitale Kommunikation via E-Mail, Smartphone oder soziale Netze, die 79 Prozent der Befragten nutzen.