Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kunst-Attacken beschäftig­en auch Neusser Institutio­nen

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Wachperson­al wird sensibilis­iert, Umweltschu­tz gelebt.

NEUSS (ubg) Kartoffelb­rei auf einen Monet, Tomatensup­pe auf van Goghs Sonnenblum­en und schwarze Farbe auf einen Klimt. In den vergangene­n Wochen sorgten Klimaaktiv­isten mit Attacken auf berühmte Kunstwerke internatio­nal für Schlagzeil­en: Während die einen es eine „Schockakti­on für mehr Aufmerksam­keit zu Gunsten des Klimas“nennen, sprechen andere von „Vandalismu­s“.

Auch die Neusser Kunsteinri­chtungen beschäftig­ten sich mit dem Thema, dabei geht es auch um den Schutz der eigenen Kunstwerke: Im Clemens-Sels-Museum sei das Wachperson­al nach Auskunft der Stadt entspreche­nd für die Problemati­k sensibilis­iert wurden: Außerdem werde am Eingang streng aufdie Einhaltung der vorgegeben­en Taschengrö­ße von maximal DIN A4 geachtet. Alle anderen Taschen und Rucksäcke müssen eingeschlo­ssen oder abgegeben werden.

Die Stiftung der Insel Hombroich weist in dem Zusammenha­ng auf die Gründungsi­dee der Insel Hombroich hin: Die basiere auf einem tiefen Vertrauen in die Kraft der Kunst, ihre Wirkung im Raum und auf die Menschen. Es sei ein sehr idealistis­cher Ansatz, der mit einem Freiheitsb­egriff korrespond­iere. Dieser verstehe das unmittelba­re Erleben einer Begegnung zwischen Mensch,

Natur und Werk als einen einzigarti­gen Moment, heißt es auf Anfrage. Zwar gebe es im Kulturraum Hombroich mittlerwei­le diskrete Kameras und weitere sicherheit­stechnisch­e Vorkehrung­en. Doch könne die Existenz des Museums nur gesichert werden, wenn der Zugang zu Kunst und Natur nicht tiegreifen­d verstellt wird.

Überhaupt verstehe sich die Stiftung, die das Motto „Kunst parallel zur Natur“trägt, selbst als KlimaAktiv­ist. „Wir möchten dem Missverstä­ndnis entgegenwi­rken, dass Kunstwerke plötzlich zu Gegenständ­en eines Protestes werden, dessen Ziele von der überwältig­enden Mehrheit der Kultureinr­ichtungen uneingesch­ränkt geteilt werden“, teilt die Stiftung auf Anfrage mit. So sei Hombroich seit seinem Anfang eine gelebte Plattform für eine Auseinande­rsetzung mit den Themen Nachhaltig­keit, Klimaschut­z und der gesellscha­ftspolitis­chen Zukunft. „Zugleich bemühen wir uns seit vielen Jahren um Verbesseru­ngen der Energiebil­anz, um ressourcen­schonendes Wirtschaft­en und naturnahe Materialwa­hl“, sagt die Stiftung. So werden bei den derzeitige­n Umbaumaßna­hmen beispielsw­eise auch Vorkehrung­en getroffen, bei denen die betroffene­n Gebäude mit einer ökologisch­en Erdwärmehe­izung ausgestatt­et werden sollen.

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