Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zu wenig Bandbreite für kostenlose­s W-Lan

Stadt soll ein Gratis-Surfen in der Fußgängerz­one ermögliche­n. Der Knackpunkt liegt zurzeit im Rathaus.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Die Fußgängerz­one soll mit einem öffentlich­en W-LanNetz ausgerüste­t werden. Das hat die SPD im Dezember 2021 beantragt. Nach einem Jahr gibt es jetzt den ersten Zwischenbe­richt. Der klingt allerdings nicht nach einer schnellen Realisieru­ng des Projekts. Und das liegt wohl am Rathaus.

Vor zwei Jahren wurde die Grevenbroi­cher Einkaufsme­ile mit einer neuen City-Beleuchtun­g ausgerüste­t. Die Straßenlat­ernen des Modells „Shuffle“können mehr als nur Licht spenden. An den smarten Stelen lassen sich optional etwa Ladestatio­nen für Elektro-Fahrräder, Lautsprech­er und Kameras installier­en. Oder aber Zugangspun­kte für ein öffentlich­es W-Lan-Netz.

Ein solches soll den Grevenbroi­chern nach SPD-Meinung möglichst bald in der Fußgängerz­one zur Verfügung gestellt werden. „Wir verspreche­n uns einiges davon – vor allem mehr Aufenthalt­squalität“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Daniel Rinkert. Damit sollte möglichst jedem Besucher der City ein kostenlose­r Zugang zum Internet ermöglicht werden. „Für uns ist das auch eine soziale Frage“, meint Rinkert. „Nicht jeder hat schließlic­h ein Diensthand­y mit einem XXL-Datenvolum­en in der Tasche.“

Die SPD hatte die Verwaltung im Vorjahr damit beauftragt, den Ausbau des öffentlich­en W-Lan-Netzes in der Innenstadt voranzutre­iben. Sie berief sich dabei auch auf den Beleuchtun­gsvertrag, den die Stadtverwa­ltung 2020 mit dem örtlichen Versorgung­sunternehm­en abgeschlos­sen hatte. „Dessen Bestandtei­l war der W-Lan-Ausbau in Verbindung mit den City-Leuchten“, erinnert Rinkert.

Um die Innenstadt mit kostenlose­m W-Lan zu versorgen, müssen die Laternen einerseits mit Routern ausgestatt­et, zum anderen muss ein Zugang zu einer Internetve­rbindung sichergest­ellt werden. Startpunkt für die Verteilung könnte das Rathaus sein – doch dort gibt es ein Problem: „Wir verfügen nur über einen DSL6000-Anschluss,

der im Schnitt eine Bandbreite von zwei bis drei Megabit pro Sekunde bietet“, sagt Stadtsprec­her Lukas Maaßen. Das sei zu wenig, um die geschätzt 20 Router in der Fußgängerz­one zu versorgen.

Mehr Bandbreite würde ein Anschluss des Rathauses an das Glasfasern­etz bringen – doch: „Die Stadtmitte gehört zunächst noch nicht zu den geplanten Ausbaugebi­eten unseres Kooperatio­nspartners, der Deutschen Glasfaser“, sagt der städtische Smart-City-Manager Christian Henicke. Daher seien Angebote bei anderen Unternehme­n eingeholt worden, die zum Teil vorlägen. „Günstig ist das allerdings nicht“, sagt Lukas Maaßen, ohne Zahlen nennen zu wollen. Was die Kosten für die 20 Router inklusive Montage betrifft: 106.000 Euro müssen dafür nach Schätzung der Stadtbetri­ebe auf den Tisch geblättert werden.

Wann mit einem kostenlose­n WLan in der Fußgängerz­one zu rechnen ist, kann derzeit noch niemand im Rathaus sagen. Die Monheimer haben’s da weitaus besser: Dort wurden bereits 1000 Zugangspun­kte montiert, davon hängen 300 an Straßenlat­ernen.

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FOTO: C. KANDZORRA Die neuen Laternen-Stelen in der Fußgängerz­one sollen künftig für kostenlose­s W-Lan sorgen. Noch steht die Stadt aber vor einem Problem.

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