Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Aufstiegst­orte hat der KSK schon geordert

Mit einem Sieg im Topkampf der 2. Ringer-Bundesliga in Lübtheen könnte Konkordia Neuss die Rückkehr ins Oberhaus perfekt machen.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Fatih Cinar könnte den Rechenschi­eber aus der Schublade hervorkram­en, um auszurechn­en, was mindestens passieren muss, damit seine Schützling­e schon am Samstag (19.30 Uhr) in der HansOldag-Halle des RV Lübtheen die Rückkehr in die Erste Bundesliga perfekt machen. Doch so tickt der Sportliche Leiter des KSK Konkordia Neuss nicht. Und darum geht er mit dem in dieser Saison erst einmal bezwungene­n Tabellenfü­hrer „All-in“, stellt klar: „Das ist für uns wie ein Finale. Unsere Priorität ist, als Meister aufzusteig­en.“

Aus diesem Grund nimmt er das aktuell bestmöglic­he Personal mit in die Lindenstad­t im Landkreis Ludwigslus­t-Parchim. „Wir wollen da gewinnen“, sagt er. Einfach wird das nicht. Denn die Ringer sind der ganze Stolz der weniger als 5000 Einwohner zählenden Landstadt in der Metropolre­gion Hamburg. „Das ist eine kleine Gemeinde, da sind regelmäßig 500, 600 Leute in der Halle“, weiß Cinar. Auch das größte Problem der Mecklenbur­ger, nämlich die ewig langen Touren zu der im Westen der Republik residieren­den Konkurrenz, fällt diesmal weg. Diese halben „Weltreisen“nerven den Vorsitzend­en

Bert Compas sehr: „Das ist immer eine echte Strapaze.“Er kann das beurteilen, sitzt er in der Regel doch selbst hinter dem Steuer. Zuletzt ging es ins mehr als 650 Kilometer entfernte Riegelsber­g (Saarland). Dort lag Lübtheen nach fünf Kämpfen mit 3:11 zurück, gewann aber noch mit 17:15.

Bis nach Neuss waren es am 15. Oktober immerhin rund 450 Kilometer. Dass die Jungs von Trainer Jens-Peter Sievertsen trotz der deutlichen 8:19-Niederlage als Tabellenzw­eiter trotzdem wieder vom Aufstieg träumen dürfen, hat auch mit dem Absturz des AC Heusweiler zu tun. Der ehemalige Spitzenrei­ter war noch ungeschlag­en durch die Hinrunde marschiert, hat von den vier Kämpfen der zweiten Serie aber drei verloren. In Neuss kamen die Saarländer mit 6:26 unter die Räder und am vergangene­n Samstag setzte es im Derby beim ASV Hüttigweil­er eine 15:16-Pleite.

Wie das in Lübtheen laufen soll, davon hat Cinar eine ziemlich klare Vorstellun­g: „Drei bis vier Kämpfe gehen an den Gegner, der Rest an uns.“Ganz sicher nichts zu holen gibt es für den KSK bei den schweren Jungs: Zbigniew Baranowski, Dritter der in Budapest ausgetrage­nen Europameis­terschafte­n, ist für die Neusser in 130 Kilogramm nicht zu gefährden – wenn der Pole denn im Kader steht. Und gegen den in Russland geborenen, internatio­nal aber für Dänemark ringenden Europameis­ter Turpal Bisultanov geht es in 98 Kilogramm für den wackeren Julian Lejkin nur darum, drei anstatt vier Punkte abzugeben. Wo auch immer sie eingesetzt werden, die für den Auswärtssi­eg nötigen deutlichen Siege sollen Simone Piroddu, Vasile Diacon, Deni Nakaev und Magomedmur­ad Gadzhiev einbringen, aber auch Aaron Bellscheid­t und Arslanbek Salimov gehen mit guten Chancen auf die Matte. Cinar lachend: „Sie sollen uns in Lübtheen schon mal eine Torte fertig machen, damit wir hinterher zusammen feiern können.“

 ?? FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE ?? Hoch das Bein! Gegen Merken fehlte Magomedmur­ad Gadzhiev (r.), aber in Lübtheen ist der Punktegara­nt wieder für den KSK im Einsatz.
FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Hoch das Bein! Gegen Merken fehlte Magomedmur­ad Gadzhiev (r.), aber in Lübtheen ist der Punktegara­nt wieder für den KSK im Einsatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany