Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zu teuer: Citybeach hat keine Zukunft
In der aktuellen Krisensituation mit diversen Kostensteigerungen wird auch die Attraktivierung der Dormagener Innenstadt immer schwieriger. Das wurde jetzt bei der Mitgliederversammlung der City-Offensive (CiDo) deutlich.
DORMAGEN Der Kreis der Aktiven könnte größer sein, doch in Zusammenarbeit mit der Stadtmarketingund Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen hat die City-Offensive Dormagen, kurz CiDo, um ihren Vorsitzenden Guido Schenk („Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft“) in den vergangenen Jahren immer wieder Ideen geliefert und auch umgesetzt, mit denen die Innenstadt interessanter, schöner und anziehender wurde. Das soll grundsätzlich auch in Zukunft so bleiben. Doch die Arbeit wird nicht einfacher werden, die internationale Krisensituation fordert ihren Tribut. Das wurde jetzt bei der Mitgliederversammlung der CiDo im Restaurant „Höttche“deutlich.
Denn es mangelt am Geld. Erfolgreiche Veranstaltungen wie der Citybeach sind wohl nicht mehr finanzierbar, und auch der Wunsch nach einer Markthalle lässt sich in naher Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllen. Doch es gibt auch Lichtblicke. Eine Übersicht.
Citybeach Die 2019 eingeführte Sommerveranstaltung, bei der vor dem Historischen Rathaus mit Liegestühlen, Cocktailbar, Live-Musik und jeder Menge Sand Urlaubs- und Strandatmosphäre herbeigezaubert worden war, fällt nach derzeitigem Stand 2023 flach. Die Veranstaltung sei sehr teuer, der personelle Aufwand groß, erklärte Guido Schenk. Ob es einen Ersatz geben wird, ist offen, der CiDo-Vorsitzende will die Flinte noch nicht ins Korn werfen. „Wir versuchen einen Weg zu finden, trotzdem etwas zu machen“, sagt Schenk.
Markthalle An eine richtige Halle hat die CiDo eigentlich gar nicht gedacht, eher an eine Überdachung für eine rund 500 Quadratmeter große Fläche auf dem Platz hinter dem Café Lemke – nicht als Konkurrenz zum erfolgreichen Wochenmarkt, sondern als Ergänzung und Erweiterung mit Produkten, die es auf dem Markt bisher nicht gibt. In das „Integrierte
Handlungskonzept (ISEK)“und den „Masterplan Innenstadt“wurde das Projekt trotz eingereichtem Exposé aber nicht aufgenommen, wie Schenk und CiDo-Vorstandsmitglied Heinz Kuboth im Gespräch mit unserer Redaktion mit Bedauern mitteilten. „Ich kenne keine offizielle Begründung, warum das abgelehnt wurde“, sagte Kuboth leicht ratlos. Er und Schenk geben sich bei diesem Punkt aber kämpferisch: „Wir bleiben bei dem Thema hartnäckig.“
Verkaufsoffene Sonntage Dormagen gehört zu den wenigen Städten, die – als wichtiges Marketinginstrument – noch vier verkaufsoffene Sonntage anbieten. Sofern der
Stadtrat zustimmt, werden die Geschäfte 2023 an folgenden Sonntagen geöffnet sein: 2.April, 7.Mai, 24. September, 3. Dezember. Da die Mittel für das Bühnenprogramm laut Kuboth „drastisch gekürzt“worden sind, will sich die CiDo damit nur noch auf einen Tag, nämlich den Sonntag, konzentrieren. Bisher gab es auch samstags Veranstaltungen an den Wochenenden mit verkaufsoffenem Sonntag.
Verwahrboxen und integrativer Stadtplan Um diese Projekte hat sich Aki Voulgaris vom Modehaus „La Marka“verdient gemacht. Sechs Verwahrboxen, in denen man während des Einkaufs seine Sachen deponieren und einschließen kann, sind laut CiDo bereits angeschafft; sie sollen beim Brunnen an der Rathausgalerie platziert werden. Werden sie gut angenommen, könnten weitere Boxen folgen. Noch in Arbeit ist der integrative Stadtplan, der u.a. über Behindertentoiletten und barrierefreie Zugänge informiert.
Trinkbrunnen Deren Anschaffung ist infolge der zunehmenden Zahl heißer Sommer inzwischen bundesweit vorgeschrieben. Im Dormagener Innenstadtbereich sollen drei installiert werden. Die Kosten seien überschaubar, meint Heinz Kuboth.
Blumenschmuck In diesen optischen Anreiz wollen Stadt und CiDo auch 2023 investieren.