Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vereinsver­treter kritisiere­n höhere Sportstätt­en-Entgelte

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Sportaussc­huss stimmte einstimmig der Erhöhung um 20 Prozent zu. Auch Badegäste sollen mehr zahlen.

JÜCHEN (cso-) Der Anhebung der Nutzungsen­tgelte für Schwimmbäd­er, Sportplätz­e und -hallen stimmte der Sportaussc­huss ohne Diskussion einstimmig zu. Kritik gab es dennoch reichlich – etwa aus dem Sport. Das letzte Wort hat jetzt der Rat. Aufgrund etlicher Kostenstei­gerungen schlug die Verwaltung eine Erhöhung der Nutzungsen­tgelte um durchschni­ttlich ein Fünftel vor. Erwachsene etwa sollen fürs öffentlich­e Schwimmen 3,60 statt drei Euro bezahlen. Aber auch Sportverei­ne sollen mehr zahlen. So schlägt eine Einfach-Sporthalle künftig mit 7,20 statt sechs Euro je 60 Minuten zu Buche, allerdings gibt es deutlich niedrigere Sätze im Jugend- und Senioren-Bereich. Eine Erhöhung mit Blick etwa auf steigende Mindestlöh­ne beantragt hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft, die das Bad in Hochneukir­ch betreibt.

Heinz Kiefer, Vorsitzend­er des Stadtsport­verbandes, kritisiert­e, dass mit Vereinen im Vorfeld über die Pläne nicht gesprochen worden sei – etwa mit dem Betreiber des zweiten Hallenbade­s, dem TV Jüchen. „Der Dialog fehlt“, sagte er. „Wir haben allen betroffene­n Vereinen den Vorschlag zur neuen Entgeltord­nung zugeschick­t. Sie hätten Stellung nehmen können“, entgegnete Bürgermeis­ter Harald Zillikens.

„Wenn gesagt wird, wir hätten sie nicht beteiligt, werte ich das als Unverschäm­theit.“

Christoph Sommer übt ebenfalls Kritik, der Vorsitzend­e des VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler war Zuhörer in der Sitzung. „Wir haben die Entgeltvor­schläge im Oktober erhalten, da haben die Vereine ihre Haushaltsp­lanung fürs nächste Jahr bereits abgeschlos­sen. Warum muss das so kurzfristi­g sein?“, fragt Sommer, der vom Prinzip „Friss oder stirb“spricht. Die neue Verordnung bedeute für den VfL 1500 Euro Mehrkosten im Jahr. Es gehe nicht nur um die 20-prozentige Erhöhung. Im Gegensatz zur Zeit vor Corona würden 2023 Entgelte für 47 statt 40 Wochen im Jahr berechnet. Dies würde zu anderen Kostenstei­gerungen hinzukomme­n, der VfL habe höhere Mitgliedsb­eiträge beschließe­n müssen.

Unzufriede­n war auch Norbert Wirtz, Schatzmeis­ter der DLRG Hochneukir­ch. Er erklärte in der Einwohnerf­ragestunde, dass die Erhöhung für die DLRG als Betreiber nicht ausreiche. Diese habe aufgrund aktueller Kostenstei­gerungen eine weitergehe­nde Erhöhung der Bad-Preise gewünscht. „Warum wurde dies nicht berücksich­tigt?“, so Wirtz. Zillikens betonte, dass bei den Entgelten auch der soziale Aspekt berücksich­tigt worden sei.

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