Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erzbistum Köln trennt sich von Pressespre­cher

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DÜSSELDORF/KÖLN (los) Das Kölner Erzbistum steht vor einem neuen Kommunikat­ionsfiasko. So wird der Vertrag des seit März tätigen Pressespre­chers Jürgen Kleikamp zum Jahresende nicht mehr verlängert – nur: Dieser wusste zunächst nichts davon. „Mir hat bis jetzt noch keiner Tschüss gesagt“, so Kleikamp im Gespräch mit unserer Redaktion unmittelba­r nach inoffiziel­lem Bekanntwer­den der Personalie. Doch wird nach seinen Worten die zuerst vom „Kölner Stadt-Anzeiger“verbreitet­e Nachricht „wohl stimmen“. Zugleich widersprac­h er aber auch der Darstellun­g, dass Kardinal Woelki seinen Sprecher gefeuert habe: „Das kann er gar nicht, weil mein Vertragspa­rtner das Generalvik­ariat ist.“Einen Tag später erreichte Kleikamp jetzt die Nachricht, dass Generalvik­ar Guido Assmann als Leiter der Bistumsver­waltung den Erzbischöf­lichen Rat über das Vertragsen­de informiert­e.

Der Grund für die Auflösung des Vertrags soll die Unzufriede­nheit leitender Kirchenleu­te mit Kleikamps Arbeit gewesen sein – insbesonde­re mit einer Pressemitt­eilung, in der der Verwaltung­smitarbeit­erin Hildegard Dahm mit arbeitsrec­htlichen Konsequenz­en

gedroht wurde. Dahm hatte in einem Interview zuvor geschilder­t, bereits 2015 Kardinal Woelki Informatio­nen über Missbrauch­svorwürfe gegen den früheren „Sternsinge­rPräsident­en“Winfried Pilz zugeleitet zu haben. Diese Aussage veranlasst­e schließlic­h die Kölner Staatsanwa­ltschaft, Ermittlung­en gegen Woelki wegen des Verdachts auf eine strafbare Falschauss­age einzuleite­n.

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