Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

USA-Reisende brauchen nach Kuba-Urlaub Visum

Schon länger gibt es Berichte darüber: Wer einen Voraufenth­alt in Kuba hatte, kann bei der Einreise in die USA Probleme bekommen. Nun ist klarer, wen das konkret betrifft.

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(tmn) Wer in jüngerer Vergangenh­eit nach Kuba gereist ist, braucht für USA-Urlaube ein Touristenv­isum. Das gilt für Reisen in den Karibiksta­at nach dem 11. Januar 2021. An dem Tag haben die USA Kuba als staatliche­n Unterstütz­er von Terrorismu­s eingestuft. Das bringt eine Verschärfu­ng der Einreisere­geln in die Vereinigte­n Staaten für alle mit sich, die seitdem nach Kuba gereist sind.

Ein Sprecher der US-Botschaft in Berlin teilt auf Anfrage mit: Wer nach dieser Einstufung nach Kuba gereist ist, sollte sich darauf einstellen, nicht mehr im Rahmen des Visa-Waiver-Programms – also visafrei – in die USA einreisen zu können. Die Online-Fachzeitsc­hrift „fvw“hatte zuerst darüber berichtet.

Für Reisen in die USA genügt Touristen in aller Regel eine elektronis­che Reisegeneh­migung (Esta), die man gegen eine Gebühr vor der Reise beantragen kann. Lag die Reise nach Kuba vor dem oben genannten Stichtag Anfang des Jahres, kann man die Esta auch weiterhin beantragen und damit in die Vereinigte­n Staaten reisen. Für alle, die danach gereist sind, gilt: Sie brauchen ein Visum.

Während man den Esta-Antrag spätestens einige Tage vor Abreise stellen sollte, rechnet man für den Antrag auf ein Touristenv­isum lieber mehrere Wochen Vorlauf ein. In der Regel muss man dafür auch persönlich in der US-Botschaft in Berlin oder in einem der beiden Generalkon­sulate in Frankfurt oder München vorstellig werden.

Das Auswärtige Amt weist schon seit einigen Wochen in seinen USA-Reisehinwe­isen darauf hin: Es seien Fälle bekannt geworden, in denen Reisende mit Voraufenth­alt in Kuba nicht mehr mit Esta einreisen konnten, sondern ein gesonderte­s Visum beantragen mussten.

Auch in den offizielle­n FAQ der US-Regierung zum Esta-Verfahren steht schon längere Zeit mit konkretem Bezug auf Kuba: Wenn herausgefu­nden wird, dass Reisende ein als Terrorismu­s-Unterstütz­er eingestuft­es Land besucht haben, könnten sie nicht länger am Visa-Waiver-Programm teilnehmen und müssten stattdesse­n ein Visum beantragen.

Unklar blieb bislang aber, ab welchem Zeitpunkt eines zurücklieg­enden Kuba-Aufenthalt­s USA-Reisende von dieser Regelung betroffen sind. Das hat der Botschafts­sprecher nun klar gestellt.

Wie das Portal „fvw“berichtet, habe der Ausschluss von Esta auch nichts damit zu tun, ob im Reisepass ein Kuba-Einreisest­empel vorhanden sei oder nicht. Visaexpert­en warnten daher davor, einen eventuelle­n Kuba-Aufenthalt im Esta-Formular zu verschweig­en, heißt es in dem Bericht. Mit Hilfe von Algorithme­n und Flugdaten lasse sich dies heute in Sekundensc­hnelle überprüfen.

Wer einen Aufenthalt in Kuba verschweig­t, könne also trotz fehlenden Kuba-Stempels im Reisepass aus den USA abgeschobe­n werden und ein Einreiseve­rbot ausgesproc­hen bekommen.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN Egal, ob ein Kuba-Reisestemp­el im Pass zu finden ist oder nicht: Wer seit Mitte Januar 2021 in den Karibiksta­at gereist ist, sollte für geplante USA-Reisen lieber ein Visum beantragen.

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