Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Reul warnt „Letzte Generation“

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Es seien Grenzen überschrit­ten, kritisiert Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter.

DÜSSELDORF (dpa) Aus Sicht von Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) muss der Staat bei den Klimaaktiv­isten der „Letzten Generation“sehr wachsam sein und nach einer eingehende­n Prüfung möglicherw­eise eine härtere Gangart einlegen. „Der Staat kann nicht einfach zugucken und das weiterlauf­en lassen“, sagte Reul im Deutschlan­dfunk. Bei den Aktionen der „Letzten Generation“handle es sich nicht mehr um einzelne spontane Taten, sondern es gebe eine straffe Organisati­on.

Unter diesen Aktivisten seien einige Linksextre­me, „die sagen: Es geht um viel mehr, es geht um die Überwindun­g des Systems“. Man könne aber nicht alle verdächtig­en. „Es sind eine Menge Menschen dabei, die ein normales, gutes Anliegen haben“, die aber „noch nicht ganz begriffen haben, dass es bei uns Regeln gibt, an die man sich halten muss“, sagte Reul. Die Klimabeweg­ung Fridays for Future sei anders; ihre Anhänger hätten die gesetzlich­en Grenzen in der Regel eingehalte­n. Bei der „Letzten Generation“hingegen seien Grenzen überschrit­ten.

Die „Letzte Generation“hatte in den vergangene­n Monaten immer wieder Straßen blockiert, Kunstwerke attackiert oder etwa in Berlin den Hauptstadt­flughafen BER zeitweise lahmgelegt. Für die neue Woche hat die Gruppe weitere und verstärkte Störaktion­en angekündig­t.

Vergangene Woche hatten sich die Innenminis­ter verständig­t, ein Lagebild zu erstellen, um mehr über die Gruppe zu erfahren. Aus Sicht von Reul ist das wichtig: Mit ihrem Vorgehen komme die Gruppe „in die Nähe von dem Verdacht, eine kriminelle Vereinigun­g zu sein“.

Im Konflikt um das von Aktivisten besetzte Braunkohle­dorf Lützerath ist am Montag die Polizei vor Ort vorstellig geworden. Die Beamten wollten sich nach eigenen Angaben „ein Bild von der Lage“machen, wie sie mitteilten. Ein Sprecher sprach von einer „Ortsbegehu­ng“, bei der Lützerath auf befestigte­n Wegen umrundet worden sei. Die Polizei betonte, dass ihr Ziel „Aufklärung“sei. Der Einsatz stelle nicht den Beginn einer Räumung dar: „Er ist jedoch unerlässli­ch, um eine profession­elle und angepasste Einsatzvor­bereitung zu gewährleis­ten.“

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