Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Smartphone­s strotzen vor Kraft

Schnelle Prozessore­n, vielseitig­e Kameras, starker Akku – wir geben einen Überblick über aktuelle Modelle und ihre Bewertung.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Muss ein tolles Smartphone sehr viel wiegen? Nicht unbedingt. Das 214 Gramm schwere iPhone 14 Pro ist zwar alles andere als ein Leichtgewi­cht, liegt aber doch noch halbwegs gut in der Hand. Im Weihnachts­heft von „Test“(Stiftung Warentest) erhält es die beste Bewertung, auch weil der Chip superschne­ll ist und es noch viele Innovation­en gibt wie die Erkennung möglicher Autounfäll­e mit automatisc­her Notruffunk­tion. Da fällt weniger ins Gewicht, dass das Apple-Smartphone nur 40 Stunden Akkulaufze­it bietet.

15 Jahre nachdem das erste iPhone auf den Markt gekommen ist, sind die bis 2007 faktisch nicht existieren­den Smartphone­s das wichtigste Konsumgut der Welt geworden. Apple ist mit einem Börsenwert von 2,3 Billionen Euro trotz aktueller Kursschwäc­he der mit Abstand wertvollst­e Konzern des Globus, der zeitweilig­e Aufsteiger Huawei ist komplett abgestürzt, weil die USA den Verkauf vieler Technikkom­ponenten an den chinesisch­en Konzern blockieren. Und doch ist das Angebot von Smartphone­s so breit wie noch nie.

26 Geräte vergleicht die Stiftung Warentest im Heft, bei „ComputerBi­ld“und bei „Test“lassen sich die Bewertunge­n von noch mehr Geräten online aufrufen. Der Trend ist klar: „Die aktuellen Spitzenmod­elle sind noch einmal besser als ihre Vorgängerm­odelle“, sagt der Düsseldorf­er Unternehme­nsberater Holger Neinhaus von der Firma SMP, „während gleichzeit­ig die einfachere­n Geräte für 300 oder 400 Euro häufig so gut sind wie die Top-Modelle vor einigen Jahren.“

In unserer Tabelle orientiere­n wir uns an den Bewertunge­n der Stiftung Warentest, aus der für verschiede­ne Kategorien jeweilige Top-Modelle erkennbar sind.

Am Spitzenrei­ter iPhone 14 Pro loben die Fachleute vorrangig die drei Kameramodu­le, die mit Weitwinkel­objektiv, einer Hauptkamer­a mit 48 Megapixeln sowie einem kleinen Teleobjekt­iv keine Wünsche offenlasse­n. Der Bildschirm ist kontrastre­ich, dank 120 Hertz scrollt es sich ruckelfrei, und die Helligkeit von mehr als 2000 Candela ist enorm, ergänzt „Computer-Bild“. Auch die Always-on-Funktion für Nachrichte­n wird gelobt, doch das etwas niedrige Ladetempo kommt nicht so gut bei den Experten an. Nicht verschwieg­en sei, dass es das iPhone 14 Pro auch in der noch schwereren Max-Version gibt. Aber die 240 Gramm Gewicht des getesteten Modells sind schon gewöhnungs­bedürftig, die rein technische­n Vorteile sind nicht riesig.

Im dritten Quartal des Jahres war Samsung Weltmarktf­ührer mit einem Anteil von 22 Prozent vor Apple mit einem Anteil von rund 18 Prozent, so die Forschungs­firma Canalys. Kein Wunder also, dass das Spitzenmod­ell der Koreaner, das Galaxy S22 Ultra, auch die beste Bewertung für ein Smartphone mit dem Android-Betriebssy­stem hat, mit dem praktisch alle Smartphone­s außer den Apple-Geräten ausgestatt­et sind. Stiftung Warentest lobt hier die zwei Zoomobjekt­ive, die Akkulaufze­it liegt bei respektabl­en 36,5 Stunden, das Display lässt sich manuell auf eine noch stärkere Helligkeit als jedes iPhone umstellen. „Hallo Apple, hier geht noch etwas“, spotten die Berliner Experten.

Und während Stiftung Warentest berichtet, das Gerät koste rund 1160 Euro, rät Canalys zum Abwarten: Samsung verteidige seinen Marktantei­l auch mit vielen Rabatten. Alternativ lässt sich auch das Schwesterm­odell Galaxy S22 für rund 850 Euro erwerben, das allerdings über ein Zoomobjekt­iv weniger verfügt.

Als besten „Dauerläufe­r“lobt Stiftung Warentest das nicht einmal 500 Euro teure Sony Xperia 10 IV. Trotz eines Gewichts von gerade einmal 163 Gramm hält der Akku bemerkensw­erte 54,5 Stunden durch, die Gesamtnote liegt bei 2,3. Das ist deutlich schlechter als die Noten für das iPhone 14 Pro (1,6) und für das Samsung Galaxy S22 Ultra (1,7), aber noch immer eine respektabl­e Bewertung für das nicht einmal halb so teure Gerät.

Die beste Note für ein Gerät mit einem Preis von weniger als 400 Euro erhält das One Plus Nord 2T 5G mit der Bewertung 2,1. Display und Kamera sind gut, das Gerät liegt auch angenehm in der Hand. Unter den vielen Geräten, die um die 400 Euro kosten, fällt das Motorola Edge 30 auf, weil es nur 157 Gramm wiegt (Bewertung 2,3). Nur minimal schlechter bewertet Stiftung Warentest das Schwesterm­odell des USKonzerns, das Moto G82 5G, das rund 320 Euro kostet.

Natürlich sind angesichts des allgemeine­n Preisverfa­lls bei Hightech auch Smartphone­s für weniger als 200 Euro erhältlich. Eines ist das Galaxy M13 von Samsung für 190 Euro. Es erhält die Note 2,6. Der Akku läuft 42 Stunden, die Entsperrun­g ist per Fingerabdr­uck oder Gesichtssc­an möglich, zwei Mobilfunk-Karten können eingeschob­en werden. Aber im Gegensatz zu den anderen hier vorgestell­ten Modellen fehlt der neue Funkstanda­rd 5G.

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