Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die zweite Garde klopft an

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Neue Aktive rücken im deutschen Biathlon auf und überzeugen mit Leistung.

KONTIOLAHT­I (dpa) Da staunten sogar die Top-Stars der Biathlon-Szene. Denn mit drei Podestplät­zen in vier Rennen haben die deutschen Skijäger den besten Saisonstar­t seit dem Winter 2015/2016 hingelegt. „Ich bin sehr beeindruck­t, vor allem von den jungen Leuten. Das ganze Team ist richtig gut“, sagte der französisc­he Weltcup-Gesamtsieg­er und zweimalige Peking-Olympiasie­ger Quentin Fillon Maillet. Und auch Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö, beim Start im finnischen Kontiolaht­i Doppelsieg­er, zollte Respekt: „Es sieht sehr gut aus für die Deutschen.“

Nach den Rücktritte­n von Erik Lesser, Simon Schempp und Arnd Peiffer ist nur noch Benedikt Doll (32) von der goldenen Generation übrig, aber sein Karriereen­de ist absehbar. Viele fragten sich, wie es ohne die großen Drei weitergeht. Aber bisher scheint vieles in die richtige Richtung zu laufen, die zweite Reihe mit Leuten wie David Zobel (26) und Justus Strelow (25) rückt nach.

Das trifft auch auf die Damen zu, wo in Anna Weidel (26) und Sophia Schneider (25) zwei im Weltcup noch Unerfahren­e vorne anklopften. Und Vanessa Voigt, auch erst in ihrem zweiten Weltcup-Winter von Beginn an, untermauer­te gleich in Kontiolaht­i ihre Leistungen aus der Vorsaison.

„Wir haben viele tolle Resultate gesehen. Vor allem von Athletinne­n und Athleten, die in den letzten Jahren noch nicht so durch Topergebni­sse auf sich aufmerksam gemacht haben, die den Anschluss an die Weltspitze hergestell­t haben“, sagte der neue Sportdirek­tor Felix Bitterling. „Das macht was mit dem Team, auf sehr positive Art.“

Es sei sehr wichtig, dass solch gute Ergebnisse so früh in der Saison kämen. „Gerade für die im Team, die solche Topergebni­sse nicht gewohnt sind. Sie fangen an, daran zu glauben“, sagte Bitterling. Und ein guter Einstieg gibt Selbstvert­rauen, besonders mit Blick auf die Heim-WM im Februar in Oberhof.

Auch die Arbeit mit den beiden neuen Co-Trainern Uros Velepec aus Slowenien (Männer) und Sverre Olsbu Röiseland aus Norwegen (Damen) kommt gut an und trägt scheinbar sofort Früchte. „Das zeigt, dass wir viel richtig gemacht haben“, sagte der in der Gesamtwert­ung auf Rang drei liegende Rees. Velepec war ebenfalls zufrieden: „Diese Woche war sehr gut, besser als wir erwartet haben. Wir sind glücklich, aber es ist eine lange Saison. Ich hoffe, dass wir es fortsetzen können.“

Anna Weidel profitiert schon jetzt von der Arbeit mit Röiseland. „So eine gute Stimmung wie jetzt habe ich noch nie erlebt. Es macht Spaß mit Sverre. Er bringt einen coolen Input und er ergänzt sich gut mit Kristian Mehringer“, sagte die 26-Jährige.

Auch Denise Herrmann-Wick freut sich über den Druck von unten. „Es ist schön zu sehen, dass die jungen Mädels gut den Anschluss finden. Man hat schon im Training gesehen, dass sie heiß sind und mitlaufen wollen. Das bringen sie gerade extrem gut rüber“, sagte die mit 32 Jahren Älteste im Team.

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FOTO: VESA MOILANEN/AP Dufmarke gesetzt: Deutschlan­ds David Zobel beim Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolaht­i.

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