Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Adler holen sich den ersten Matchball
Im ersten Spiel der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft im Skaterhockey schlagen die Crash Eagles Kaarst vor rund 400 Zuschauern in heimischer Stadtparkhalle den HC Köln-West Rheinos mit 6:4. Damit fehlt ihnen zum Titel nur noch ein Sieg.
KAARST Die Crash Eagles haben gegen Köln vorgelegt. Und weil ihr Vorsitzender Georg Otten als Spieler und Funktionär schon eine gefühlte Ewigkeit im (Skaterhockey-) Geschäft ist, weiß er die Bedeutung dieses hart erkämpften 6:4-Erfolges (3:0, 0:2, 3:2) über das zweitbeste Team der Punktspielrunde gleich richtig einzuordnen: „Wir haben eine Hand am Pokal!“
Mehr aber auch nicht. Dass ein Sieg zum Auftakt einer nach dem Modus „Best-of-Three“ausgetragenen Play-off-Serie den Erfolg nicht garantiert, diese Erfahrung hatten die Kölner im Finale 2018 gemacht. Nach dem 7:5-Sieg vor heimischer Kulisse gegen die Adler verloren sie in Kaarst mit 5:10 und zogen auch eine Woche später im entscheidenden dritten Match wiederum auf eigenem Geläuf mit 6:9 den Kürzeren. Wenn die Eagles im Rückspiel am Samstagabend an der Hugo-Eckener-Straße in Bocklemünd jedoch so auftrumpfen wie im ersten Drittel des Hinspiels, könnte es schon da klappen mit DM-Titel Nummer fünf. Denn in diesen 20 Minuten zerlegten sie ihren Kontrahenten nach allen Regeln der Kunst. Nach dem von Tim-Niklas Wolff und Jan Wrede in der siebten Minute geschürten Doppelpack zum 2:0, ergänzt von Tim Dohmens Treffer zum 3:0 (12.), schien die Angelegenheit früh erledigt. Doch eine fünfminütige Unterzahl im Mittelabschnitt brachte die Hausherren aus dem Konzept. Robin Weisheit (26./29.) verkürzte mit seinen beiden Toren auf 2:3 und sorgte damit für einen packenden Schlussdurchgang: Tobias Deck traf für Köln zum Ausgleich (47.). Zwar antworteten die Gastgeber flugs durch Moritz Otten, der in Überzahl das 4:3 (48.) markierte, aber geschlagen war der fünfmalige Deutsche Meister noch nicht. Obwohl die Eagles zuvor ein Foul an Felix Wuschech gesehen hatten, stand das Tor von Nicola Krause zum 4:4 (49.). Erst mit dem fünften Streich zum 5:4 (49.) brach Tim-Niklas Wolff den Widerstand der Domstädter.
„Köln fehlte danach einfach die Kraft, um uns noch mal ernsthaft in Gefahr zu bringen“, stellte Georg Otten fest. Als drei Minuten vor Spielende auch noch Robin Weisheit nach einer Attacke an der Bande gegen Dominick Thum auf die Strafbank musste, beseitigten die Kaaster in Überzahl letzte Zweifel am Heimsieg: Thimo Dietrich verwertete die Vorlage von Moritz Otten zum 6:4 (58.). Die Rheinos opferten daraufhin ihren Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers, hatten damit aber keinen Erfolg.
Nur zur Erinnerung: Auf dem Weg zu ihrem vierten Meistertitel nach 1997, 1998 und 2017 waren die Crash Eagles 2018 in der dritten Finalpartie mit 1:4 ins Hintertreffen geraten – und legten dann ein beeindruckendes Comeback aufs Kölner Parkett: Tim Dohmen, Timo Dietrich (2) und Moritz Otten (2) trafen zum 6:4. Am Ende gingen fünf Tore auf das Konto von Timo Dietrich. Der Stürmer netzte mit noch 110 Sekunden auf der Spieluhr auch zum 8:6 ein, Moritz Otten setzte 17 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 9:6 den Schlusspunkt.
Pech hatte dagegen der Nachwuchs der Kaarster bei der in der Hockey- und Stocksporthalle Atting ausgespielten Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse U16. Für die gesundheitlich angeschlagenen Eagles reichte es diesmal nur zum fünften Rang. Als Dritter der Vorrunden-Gruppe D bezwangen die Rheinländer in den Platzierungsspielen Polarstern Potsdam (3:1) und die Rostocker Nasenbären (3:0). Im Finale setzten sich die Düsseldorf Rams mit 1:0 gegen den IHC Atting durch. Rang drei ging an die Bissendorfer Panther.