Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Künstler will Reuschenbe­rger Kreisel verschöner­n

-

Als Horst Wermes von den Baumaßnahm­en am Kreisverke­hr in Neuss Reuschenbe­rg – an der Erprather- und Aurinstraß­e – hörte, kam ihm eine Idee: Gerne würde er den Knotenpunk­t mit einer eigenen Skulptur verschöner­n: „Oft werden Kreisverke­hre einfach nur begrünt und sind ansonsten tote Plätze“, sagt er. Dabei handele es sich um wichtige Landmarken, die durchaus Symbolkraf­t haben: Zum einen, weil sich an solch einem Kreisverke­hr für einen Weg entschiede­n wird, zum anderen sei speziell dieser Standort wie ein „Neusser Einfallsto­r.“Jenes Bauprojekt liege ihm sehr am Herzen, weil er selbst früher viele Jahre lang in dem Eckhaus an der Aurinstraß­e gewohnt hat. Also habe er der Stadt vorgeschla­gen, eine Skulptur zu überschaub­aren Kosten anzubieten. Möglich wäre auch, eine schon vorhandene Skulptur zu nehmen, sagt der Künstler und fügt hinzu: „Da würde man sicher eine Einigung finden, ich möchte daran nichts verdienen, sondern etwas Schönes hinterlass­en.“Einen Eindruck davon, wie etwa solch eine Skulptur aussehen könnte, gibt Horst Wermes mit seinem Katalog: Darin enthalten sind Modelle, die er mit einem Computerpr­ogramm entworfen hat – sie bestehen aus Edelstahl und haben oft kugelförmi­ge Aufsätze, die das Licht spiegeln. (Wer sich selbst einen Überblick verschaffe­n möchte, kann die Website des Künstlers unter lichtkunst-wermes aufrufen und dort durch entspreche­nde Kataloge blättern.)

Damit bleibt sich Horst Wermes treu: Der Neusser ist nämlich ein autodidakt­ischer Künstler, der vor allem für seine Lichtkunst bekannt ist – ein weiterer Arbeitssch­werpunkt sind Skulpturen in der Landschaft, die den Betrachter aktiv beteiligen. Sieben Jahre lang hatte er ein eigenes Atelier am Erftmühlen­graben gleich gegenüber des Kultuforum­s Alte Post: Als es 1999 eröffnet wurde, zeigte er in seiner ersten Ausstellun­g vor allem Lichtobjek­te. Es folgten zahlreiche Einzelauss­tellungen, eine Skulptur von ihm ist etwa im Neurocentr­um in Grevenbroi­ch zu sehen, seine Lichtkunst kann man unter anderem im Schulminis­terium Düsseldorf betrachten. Dann sei die Kunst berufsbedi­ngt in den

Hintergrun­d geraten, doch seit gut fünf Jahren beschäftig­t Horst Wermes sich wieder intensiver damit und habe einige Anregungen für die Neusser Stadtgesta­ltung. Und wie stehen die Chancen für die Umsetzung seiner Idee? Auf Anfrage teilte die Stadt mit, dass das Kulturamt zum Zeitpunkt der Anfrag bislang keine Kenntnis von dem Vorschlag hatte. Generell sei es so, dass bei der „Kunst im öffentlich­en Raum“zum einen die Stadtplanu­ng zu beteiligen wäre, zum anderen, die vom Kulturauss­chuss eingesetzt­e „Kommission Kunst im öffentlich­en Raum“. Sie berate sich zu einem solchen Vorschlag

und teilt dem Kulturauss­chuss ihre Empfehlung mit.

„Der beste Weg, eine Idee für Kunst im öffentlich­en Raum zu platzieren, führt über den Bürgermeis­ter. Von hier wird das Anliegen an die entspreche­nd zu beteiligen­den Ämter und Gremien weitervert­eilt“, heißt es weiter. Über das Kulturamt kann dann bei Bedarf auch eine Beratung durch die Kommission erfolgen, welche Art von Kunstwerk beziehungs­weise welcher Kunstschaf­fende in Frage käme. Entspreche­nde Fälle hätten so in der Vergangenh­eit stattgefun­den und erfolgen aktuell. Natalie Urbig

 ?? GRAFIK: WERMES ?? Es ist nur eine von vielen Optionen: Mit einem Computerpr­ogramm erstellt der autodidakt­ische Künstler Horst Wermes mehrere Modelle, die in Frage kommen könnten. Auch auf bereits vorhandene Skulpturen könne zurückgegr­iffen werden.
GRAFIK: WERMES Es ist nur eine von vielen Optionen: Mit einem Computerpr­ogramm erstellt der autodidakt­ische Künstler Horst Wermes mehrere Modelle, die in Frage kommen könnten. Auch auf bereits vorhandene Skulpturen könne zurückgegr­iffen werden.
 ?? FOTO: WERMES ?? Horst Wermes ist seit mehr als 40 Jahren künstleris­ch aktiv.
FOTO: WERMES Horst Wermes ist seit mehr als 40 Jahren künstleris­ch aktiv.

Newspapers in German

Newspapers from Germany