Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Breite „Kissen“sollen Autos bremsen

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Anwohnern der Straße „Am Gehöft“soll bald eine neue Lösung präsentier­t werden.

KAPELLEN (cka) Die schweren Betonsperr­en auf der Straße „Am Gehöft“sind 2021 nach Protesten beiseite geschoben worden – mit einem Verspreche­n der Politik an die direkten Anwohner, die gegen den Durchgangs­verkehr auf ihrer Straße gekämpft hatten: Die Verkehrssi­tuation soll durch einen Umbau der Straße dauerhaft entschärft werden. Raser, die sich nicht an das Schritttem­po in der verkehrsbe­ruhigten Zone halten, lösen dort immer wieder Ärger aus.

Nun wird die Neuplanung in Angriff genommen. Bereits im September hatten Bürger bei einem Workshop eigene Vorschläge eingebrach­t. Eine Einigung aber konnte bislang offenbar nicht erzielt werden. Einen Vorgeschma­ck auf die Lösung, die den Anwohnern zur Verkehrsbe­ruhigung präsentier­t werden soll, erhielten sie jedoch im Vorfeld der jüngsten Sitzung des Grevenbroi­cher Baubeirats. Im Vorfeld deshalb, weil das Thema in der Sitzung nicht behandelt wurde – „erst sollen den Anwohnern die Planungen vorgestell­t werden“, begründet Vorsitzend­er Ralf Cremers. Ein Anwohner-Termin zur Erörterung, der ursprüngli­ch Ende November hatte stattfinde­n sollen, war verschoben worden und wurde bislang nicht nachgeholt.

Aus den Plänen, über die die Politiker noch nicht abgestimmt haben, geht hervor, dass drei Plateau-Kissen auf das „Gehöft“gepflaster­t werden sollen. Im Abstand zwischen 50 und 80 Metern sollen zwei je vier Meter breite und 2,70 Meter lange „Kissen“aufgepflas­tert werden, außerdem ein weiteres, das knapp fünf Meter breit und vier Meter lang ist. Die Kosten: rund 24.000 Euro. Weitere Details gehen aus der Vorlage der Stadtbetri­ebe nicht hervor.

Unter den Vorschläge­n, die für das „Gehöft“gemacht wurden, ist die Variante mit den Plateau-Kissen aus Sicht von Ralf Cremers der Favorit. „Dadurch wird weniger schnell über die Straße gefahren“, sagt er. Auch geht Cremers davon aus, dass der Verkehr durch die Aufpflaste­rungen nicht weiter zunimmt. Der Kapellener weiß, dass sich Anwohner vieler Straßen solche Bodenwelle­n wünschen, um den Verkehr vor ihrer Tür zu bremsen. „So etwas könnte künftig bei neuen Straßenbau­maßnahmen berücksich­tigt werden.“

Der nun durch den Beirat Bauen bekannt gewordene Lösungsvor­schlag mit den Plateau-Kissen trifft derweil nicht nur auf Begeisteru­ng. Anwohnerin Ariane Seebach findet, dass die geplanten „Kissen“viel zu weit auseinande­r liegen und Fahrer zwischendu­rch immer noch genug Spielraum haben, um aufs Gaspedal zu drücken. „Das ist wieder nur kurzfristi­g gedacht“, sagt Seebach. Aus ihrer Sicht sei es angebracht, auch umliegende Straßen in die Verkehrspl­anung einzubezie­hen, etwa die Talstraße. Noch immer würden Fahrer von dort verkehrswi­drig in das „Gehöft“einbiegen – da würden auch „Hubbel“auf der Straße nicht helfen.

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ARCHIV: CKA Vorübergeh­end wurden Blumenkübe­l am „Gehöft“aufgestell­t.

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