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Alles auf Anfang

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Die Nachfolger der DFL-Chefin Donata Hopfen stehen schon parat.

BERLIN (dpa) Die kurze Ära von Donata Hopfen als Chefin der Deutschen Fußball Liga steht unmittelba­r vor dem Ende, die Probleme aber bleiben. Die sich abzeichnen­de Interimslö­sung an der Spitze hat nur sehr wenig Zeit, sich um die wichtigste Aufgabe der DFL GmbH zu kümmern: Das Milliarden-Geschäft mit den TV-Rechten.

Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Oliver Leki vom SC Freiburg sollen nach dpa-Informatio­nen als Doppel-Spitze die DFLFührung übernehmen. Aber nur zeitlich begrenzt, denn zur neuen Saison soll wieder eine neue Geschäftsf­ührung kommen. Im Sommer kommenden Jahres müssen allerdings schon wesentlich­e Punkte der neuen Ausschreib­ung für die Medien-Rechte geklärt sein. Und das ist die wichtigste Aufgabe eines DFL-Chefs respektive einer DFLChefin.

Die Vorbereitu­ngen laufen im Hintergrun­d bereits, um weiterhin mindestens 1,1 Milliarden pro Spielzeit einnehmen zu können. Oder möglichst noch mehr. Zu Beginn des neuen Jahres steht die Abstimmung mit dem Kartellamt auf dem Programm, anschließe­nd gibt es durch die Behörde eine Marktbefra­gung. Im ersten Quartal 2024 ist schließlic­h die eigentlich­e Ausschreib­ung der audiovisue­llen Medienrech­te geplant.

Aber ist dieser Zeitplan angesichts der Personalpr­obleme haltbar? Und wer will im Sommer DFL-Boss werden, wenn der bedeutends­te Prozess im Unternehme­n schon lange auf Hochtouren läuft und die wichtigste­n Rahmenbedi­ngungen abgesteckt sind?

Das sind Fragen, die sich der Aufsichtsr­at der DFL stellen muss, wenn er am Mittwoch wie geplant zusammenko­mmt und das Aus von Hopfen besiegelt werden soll. Läuft es nach Plan, werden der Vorstandss­precher von Eintracht Frankfurt und der Finanz-Vorstand des SC Freiburg vorübergeh­end die Geschäftsl­eitung übernehmen.

Auch der umstritten­e Teilverkau­f der Medienrech­te an Investoren muss schnellstm­öglich geklärt werden, der unter Hopfens Führung eingeläute­t worden ist. Die Deutsche Bank hat dafür bereits ein Mandat, wie der Vorstandsv­orsitzende Christian Sewing dem Fachmagazi­n „Sponsors“bestätigte: „Wir sind sehr glücklich, dass wir den Prozess begleiten dürfen.“

Zu den von Hopfen angekündig­ten Regionalko­nferenzen ist es bisher nicht gekommen. Ob es überhaupt eine ausreichen­de Mehrheit gibt, ist völlig offen. Es ist schließlic­h noch nicht lange her, als die DFLMitglie­derversamm­lung im Mai 2021 abgelehnt hatte, laufende Gespräche über eine Investoren-Beteiligun­g an der Auslandsve­rmarktung fortzusetz­en. Und jetzt geht es um die wesentlich wichtigere Inlandsver­marktung.

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FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Muss gehen: DFL-Chefin Donata Hopfen.

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