Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stiftung Sport stellt ihre Förderung um
Aufgrund von Änderungen in der Spitzensportförderung hat die Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Kreises ihre unterstützenden Maßnahmen neu justiert. Unter anderem liegt der Fokus künftig mehr auf dem Nachwuchs.
RHEIN-KREIS Die unterstützten Sportler und Projekte bekamen zwar auch während der Hochzeiten des Corona-Virus ihre Fördergelder, doch die Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises Neuss musste wie so viele andere Institutionen im gesellschaftlichen Leben in den zurückliegenden Jahren ihre Arbeit stark einschränken. Seit es die Pandemie wieder zulässt, hat sich die Stiftung aber wieder ans Werk gemacht und in den zurückliegenden Monaten seine Förderstrukturen reformiert. Die Änderungen wurden nun vom Kuratorium einstimmig angenommen.
Das Kuratorium unter seinem neuen Präsidenten Richard Streck (Nachfolger von Dieter Welsink) war es auch gewesen, das den Vorstand mit seiner Vorsitzenden Agnes Werhahn damit beauftragt hatte, die bisherigen Förderrichtlinien vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahren umstrukturierten Spitzensportförderung auf Bundesund Landesebene anzupassen. „Die Neuregelung hat dazu geführt, dass Sportler, die dem Olympia- oder Perspektivkader angehören, mit bis zu 800 Euro monatlich gut ausgestattet sind“, erklärte bei der jüngsten Kuratoriumssitzung Thomas Schütz, der als Kreissportamtsleiter dem Stiftungsvorstand angehört. Das war der Anlass dafür, die Aktiven aus dem Rhein-Kreis, die in ihren Sportarten diesen Kadern angehören, ab Anfang 2023 aus der Individualförderung
der Stiftung Sport zu nehmen. Davon betroffen sind zum Beispiel Säbelfechter Matyas Szabo und Spitzenturnerin Sarah Voss, beide aus Dormagen. Das Geld soll allerdings nicht gehortet werden, sondern dazu dienen, den Fokus mehr auf den Nachwuchs zu legen. So werden künftig die bislang nicht bedachten Zugehörigen der Ergänzungskader (EK) sowie der Nachwuchskader 1 (NK1) und 2 (NK2) mit abgestuft monatlich 200, 100 und 50 Euro unterstützt. „Durch die frühere Förderung steigt die Chance, dass unsere Talente den Anschluss halten und im Rhein-Kreis bleiben“, erklärte Agnes Werhahn im Namen des Vorstands bei der Kuratoriumssitzung.
Vernachlässigt müssen sich aber Zugehörige der Olympia- und Perspektivkader künftig nicht fühlen. Denn für sie schuf die Stiftung Sport im Rahmen der Individualförderung einen Sonderfonds. Aus dem können Mittel beantragt werden, wenn unerwartete Ausgaben im Zusammenhang mit der Sportkarriere auftreten, etwa für Trainingslager oder Sportgeräte. Unbenommen von der Reform ist die Möglichkeit,
Topsportler zu unterstützen (bis zu 200 Euro monatlich), die in ihren Verbänden durch das Förderraster gefallen sind, aber dennoch gute Perspektiven haben. Dazu gehörte bislang zum Beispiel Slalomkanutin Anna Faber vom WSC Bayer Dormagen. Beibehalten wird auch die Sonderförderung für das Olympia-Perspektivteam (150 Euro monatlich), das im Sommer Zuwachs durch Raoul Bonah, Lorenz Kempf und Larissa Eifler (alle Säbelfechten Dormagen) erhielt. Hinzu kommt ab 2023 auch noch Cosima Clotten (Neusser Ruderverein).
Abgesehen von der Individualförderung hat sich auch bei der Projektförderung etwas geändert. Sie wurde präzisiert und richtet sich ab 2024 ausschließlich an anerkannte Stützpunktvereine oder Vereine, die Stützpunktkriterien erfüllen. Ganz neu eingeführt wird ab 2024 auch eine Förderung (150 Euro monatlich), die leistungssportlich orientierte Trainer motivieren soll, die ihren Posten nicht hauptberuflich bekleiden. Wie bisher fortgesetzt werden die Förderung des Teilinternats in Dormagen, die Zahlung von Boni an Erstplatzierte bei nationalen und internationalen Meisterschaften sowie die Beteiligung an der Kreissportlerehrung.