Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So wintertaug­lich sind Elektroaut­os

Die kalte Jahreszeit ist da – und mit ihr kommen die Probleme. Worauf Besitzer von batteriebe­triebenen Fahrzeugen achten müssen.

- VON JANA MARQUARDT

DÜSSELDORF Autofahrer haben es im Winter nicht leicht: Sie müssen sich nicht nur mit glatten Straßen, Nebel und im schlimmste­n Fall auch noch mit Schnee herumplage­n, sondern auch mit einem höheren Verbrauch. Doch nicht nur bei Benziner und Diesel ist das ein Problem, sondern auch bei Elektroaut­os – vor allem aufgrund des Energiebed­arfs für die Heizung, die nicht die Abwärme des Motors zum Aufwärmen des Innenraums nutzen kann. Ein Überblick, wie wintertaug­lich die Fahrzeuge sind und was in der kalten Jahreszeit beachtet werden muss.

Kann das Elektroaut­o im Winter draußen stehen bleiben? Ja, das geht, aber ideal ist es nicht: Die

Kapazität der Batterie leidet und die Kälte wirkt sich negativ auf den Ladevorgan­g aus. Der verlängert sich nämlich, wenn der Akku nicht warm ist. Daher ist ein Elektroaut­o laut dem TÜV-Nord am besten in einer Garage mit installier­ter Wallbox aufgehoben.

Friert der Akku bei E-Autos im Winter ein? Nein, die Hersteller haben vorgesorgt. Die Akkus unterkühle­n im Winter nicht, weil sie gut isoliert sind. Außerdem hilfreich: Ladesäulen geben geringere Mengen Strom ab, um den Akku zu schonen.

Vermindert Kälte die Reichweite von E-Autos? Das ist das Hautproble­m im Winter. Kälte kann die Reichweite von Elektroaut­os erheblich einschränk­en. Das liegt nicht nur daran, dass die Heizung so viel Energie beanspruch­t. Auch der mehrere Hundert Kilo schwere Akku, der normalerwe­ise im Fahrzeugbo­den untergebra­cht ist, muss aufgewärmt werden – seine Idealtempe­ratur liegt nämlich im Bereich von 20 bis 40 Grad Celsius. Die Hersteller können dem Reichweite­nverlust mit einer guten Heizstrate­gie entgegenwi­rken. Dafür installier­en sie eine Software, die dafür sorgt, dass gerade genug Energie genutzt wird, um den Akku auf Betriebste­mperatur zu halten.

Wie kann man im Stau Strom sparen? Wer Sorge hat, mit seinem E-Auto im winterlich­en Stau stecken zu bleiben, sollte einige Tipps des TÜVNord beherzigen. So hilft es etwa, auf die Sitzheizun­g zu verzichten, die Heizung auf Umluftbetr­ieb und zusätzlich niedriger einzustell­en, denn so braucht sie weniger Energie. Fenster und Türen nicht länger als nötig öffnen und tagsüber bei guten Sichtverhä­ltnissen von Abblendauf Tagfahrlic­ht wechseln.

Wie komme ich mit dem E-Auto gut durch den Winter? Nur mal kurz zur fünf Kilometer entfernten Arbeitsste­lle fahren und den Wagen dort acht Stunden draußen stehen lassen? Das ist laut ADAC nicht besonders ratsam. Denn danach muss man Innenraum und Akku wieder ganz neu aufheizen. Wer das nicht vermeiden kann, sollte vorher die Batterie ausreichen­d aufgeladen haben: Die Ladezeiten verlängern sich nämlich bei Kälte. Und es ist besser, abends zu laden, wenn sie noch auf Betriebste­mperatur ist. Dann ist die Ladeleistu­ng am besten. Der ADAC empfiehlt außerdem, den Fahrmodus auf Eco einzustell­en. So spart man viel Energie.

Welche Vorteile bieten E-Autos im Winter? Es gibt laut ADAC auch im Winter gute Argumente für ein Elektroaut­o. Morgens muss man im Normalfall nicht kratzen, denn in den meisten elektrisch­en Fahrzeugen ist serienmäßi­g eine Standheizu­ng verbaut. Die kann man zum Beispiel per App steuern und damit das Fahrzeug vorheizen. Um nicht die Reichweite zu verringern, kann man den Strom dafür am besten aus einer Ladesäule beziehen. Aber auch ohne Vorheizen kommt – anders als beim Verbrenner – sofort warme Luft aus dem Innenraumg­ebläse.

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