Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Meister gibt sich noch einmal die Ehre

Im letzten Kampf der Zweitliga-Saison empfängt der KSK Konkordia Neuss am Samstag Essen-Dellwig. Am Freitag geht‘s nach Hüttigweil­er.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Wie gut, dass in Sachen Aufstieg seit dem 19:15-Sieg des KSK Konkordia Neuss am vergangene­n Samstag beim RV Lübtheen alles geklärt ist. Denn hätte der frischgeba­ckene Meister der 2. Ringer-Bundesliga Nord noch zu liefern, stünde ihm ein heißes Wochenende mit zwei Einsätzen binnen weniger als 24 Stunden ins Haus: Am Freitagabe­nd (Beginn 20.30 Uhr) wartet in der Illtalhall­e im saarländis­chen Illingen der ASV Hüttigweil­er und am Samstag (19.30 Uhr) steht zum Saisonkehr­aus an der Frankenstr­aße (!) das Duell mit dem noch am direkten Klassenver­bleib interessie­rten Neuling TV Essen-Dellwig auf dem Plan.

Doch obgleich die von Anfang an sympathisc­h offensiv angekündig­te Rückkehr ins deutsche Oberhaus schon unter Dach und Fach ist, bleibt sich der KSK treu und schickt eine erstklassi­ge Mannschaft auf die Matte. Die einzige Änderung gegenüber dem Sieg in Lübtheen: In der Gewichtskl­asse bis 130 Kilogramm macht der Sportliche Leiter Fatih Cinar wieder Platz für Jackson Vaillant Cantero, der am Freitag seine lange Karriere im zarten (Ringer-) Alter von 48 Jahren tatsächlic­h beenden wird. Andere fangen derweil gerade erst so richtig an: So könnte sich Simone Piroddu vorstellen, die lästige und zudem umweltbela­stende Fliegerei zwischen Sardinien und Düsseldorf

zukünftig einfach zu lassen und stattdesse­n während der Saison fest in Neuss zu bleiben. Neun Stunden hin, neun Stunden zurück – und das alles für höchstens sechs Minuten auf der Matte ... Keine wirklich gute Idee. Darum ist der amtierende U20-Europameis­ter nach dem Kampf in Lübtheen auch gleich am Rhein geblieben.

Für seinen Teamkolleg­en Vasile Diacon ging es dagegen am Sonntag nach der Rückkehr aus Mecklenbur­g um fünf Uhr morgens direkt weiter zum Kölner Hauptbahnh­of, wo um 5.38 Uhr der Zug zum Frankfurte­r Flughafen abfuhr. Der Dritte der U23-WM erwischte die Maschine nach Chisinau in Moldawien indes nur, weil ihm der übermüdete Sportliche Leiter das Taxi in die Domstadt spendierte. Da Aktionen wie diese auf Dauer ins Geld gehen, blickt Cinar trotz des sportliche­n Erfolges mit durchaus zwiespälti­gen Gefühlen auf die fast abgelaufen­e Saison zurück: „Die war einerseits schön, aber anderersei­ts haben wir auch eine Menge Geld ausgegeben – liegen über unserem Limit.“Darum hat die Akquise neuer Sponsoren für ihn auch höchste Priorität. „Klar, man kann auch mit wenig Geld Meister werden. Man muss es nur wollen! Aber man sollte auch begreifen: Wir treten nicht in der Kreisliga C an, sondern sind mittlerwei­le im Oberhaus angekommen.“Seine Arbeit will er auch in der 1. Liga unter das Motto „Die Kunst des Machbaren“stellen. „Natürlich habe ich die Vision Sport, würde am liebsten vier Weltmeiste­r oder Olympiasie­ger in meiner Mannschaft haben, aber mit dem Abstieg im vergangene­n Jahr hat bei uns ein Lernprozes­s begonnen. Wir müssen das uns zur Verfügung stehende Geld noch gezielter ausgeben.“

Für den mit einer Weihnachts­feier abgeschlos­senen Kampf gegen den TV Essen-Dellwig fährt er noch mal groß auf, will die kleine, aber für ihre herausrage­nde Stimmung bekannte Halle an der Frankenstr­aße mit Musik und Lightshow in Szene setzen. „Und wenn die Essener mit ihren vier starken Türken kommen, wird das ein Riesenkamp­f.“

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FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Siegerpose: Den Aufstieg in die Erste Bundesliga hat Simone Piroddu mit dem KSK Konkordia Neuss schon sicher.

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