Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ring-Hindernisse sollen schrumpfen
Für die Straße „Erftgraben“in Kapellen ist nun ein Kompromiss gefunden worden.
KAPELLEN Im Fall des als „Schachtring-Straße“von Grevenbroich bekannt gewordenen Erftgrabens in Kapellen ist offenbar eine Lösung gefunden worden. In einer Woche, am 15. Dezember, könnte sie „beschlossene Sache“werden: An dem Tag steht das Thema auf der Tagesordnung des Verwaltungsrats der Stadtbetriebe. Geplant ist laut Vorlage, dass die Schachtring-Stapel zur Verkehrsberuhigung bleiben. Allerdings sollen sie kleiner werden. Die jeweils oben liegenden Röhren auf den Stapeln sollen durch kürzere Exemplare
ersetzt werden, so dass die Hindernisse dann statt einem Meter nur noch 75 Zentimeter in die Höhe ragen. Außerdem sollen die Ringe von den Stadtbetrieben bepflanzt werden, auch ein Anstrich sei möglich.
Ralf Cremers (CDU) bezeichnet diese Lösung als Kompromiss. Bereits in der jüngsten Sitzung der Grevenbroicher Baupolitiker, denen Cremers vorsitzt, war sie skizziert worden. Auf einen KomplettAustausch der Schachtringe soll laut den Stadtbetrieben verzichtet werden. Dafür legt Vorständin Monika Stirken-Hohmann zwei Argumente vor: Zum einen sollen die Ringe für Verkehrsteilnehmer gut zu erkennen sein. Zum anderen stehen sie bereits vor Ort – „eine mit zeitlicher Verzögerung einhergehende Ersatzbeschaffung entfällt.“
Die Anwohner sehen das optische Erscheinungsbild ihrer Straße seit Aufstellung der Kanalrohr-Stapel gestört. Sie hatten sich Ende Oktober Gehör verschafft, es folgte ein Ortstermin mit Politikern. Dabei forderten sie eine ansehnliche Lösung. Aus Sicht der Anwohner dürfte diese mit dem jetzt veröffentlichen Beschlussvorschlag kaum gefunden sein. „Es wäre genug Zeit gewesen, kleinere Rohre aus einem Guss zu beschaffen“, sagt Anwohnerin Daniela Föll. Die Stadt ändere aus ihrer Sicht nicht viel – und wieder würden die direkt betroffenen Bewohner nicht einbezogen. „Das ist keine Lösung, die uns zufriedenstellt.“
Die wuchtigen Röhren waren im Juni als Ersatz für vergleichsweise beschauliche Blumenkübel aufgestellt worden, die Autofahrer insbesondere beim Ausparken immer wieder übersehen hatten.