Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

2,1 Millionen Aufrufe auf Youtube: Bellender Fuchs wird ein viraler Hit

- VON WILJO PIEL

LANGWADEN Dass seine Aufnahme etwas Besonderes ist, war Helmut Sütsch klar. Dass sie sich aber Jahre später zu einem echten viralen Hit entwickeln würde, das hätte er 2011 nicht gedacht, als ihm nahe des Kölner Melatenfri­edhofs etwas Sonderbare­s vor die Linse geriet: ein Fuchs, der wie ein Hund bellt. Das acht Minuten lange Videomater­ial vom kläffenden Reinecke ist so ungewöhnli­ch, dass es auf weltweite Beachtung trifft. Der Clip wurde bislang nicht weniger als 2,1 Millionen Mal via Youtube aufgerufen.

Obwohl er seit mehr als 40 Jahren das Leben der heimischen Rotpelze dokumentie­rt, ist ihm ein bellender Fuchs noch nicht vor die Kamera geraten. „Ich habe damals selbst darüber gewundert, als er plötzlich diese Laute von sich gab“, sagt der Langwadene­r. Da auch die Fachlitera­tur nichts über das seltsame füchsische Bellen weiß, hat Helmut Sütsch eine eigene Theorie entwickelt: „Vermutlich hat sich dieser Fuchs das von den Hunden in seiner Nachbarsch­aft ,abgeguckt’“, meint er.

Gefilmt hat er das Tier damals an einem ruhigen Sonntagmor­gen auf einem Abriss-Grundstück gleich neben dem Melatenfri­edhof. „Der Fuchs hatte seinen Bau in einer alten Ruine, er lebte ganz in der Nähe der Menschen“, berichtet Sütsch. Er selbst hatte sich damals in einem Tarnzelt versteckt, aus dem nur das Objektiv seiner Kamera hervorlugt­e. „Wahrschein­lich fand der Fuchs das so ungewöhnli­ch, dass er aus einer Art Verlegenhe­it heraus bellte – so wie es auch Hunde tun, die mit einer neuen Situation überforder­t sind“, berichtet der Tierfilmer. „Das war für ihn wohl etwas Ungewohnte­s, mit dem er nicht zurecht kam.“

Das Video hat er schon vor Jahren auf seinen Youtube-Kanal „Fuchsfilme­r“hochgelade­n. Erst kürzlich, als der Langwadene­r aus Interesse mal nachguckte, wie denn seine Filme so geklickt werden, war Sütsch erstaunt: „Mehr als zwei Millionen Zugriffe, das ist schon eine heftige Nummer.“Vielleicht, so meint er, liegt dieser Erfolg ja auch ein bisschen an dem Song „What does the fox say“, mit dem das norwegisch­e Duo Ylvis 2013 einen Hit landete. „Möglicherw­eise will der eine oder andere ja wissen, wie der Fuchs tatsächlic­h klingt – und ist dabei auf mein bellendes Exemplar gestoßen“, sagt Sütsch.

Über mangelndes Interesse an seinen Videos kann sich der Langwadene­r nicht beklagen. Sein Video, das den Unterschie­d zwischen einem Hasen und einem Kaninchen erklärt, wurde mittlerwei­le mehr als 800.000 Mal aufgerufen; sein Clip von „Hochzeit machenden“Füchsen fand immerhin noch 270.000 Klicks. Und Sütschs Dokumentat­ion vom Abriss des Immerather Doms fand gut 187.000 Freunde – ganz ohne bellenden Fuchs.

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FOTO: SCREENSHOT Helmut Sütschs bellender Fuchs begeistert­e bisher mehr als 2,1 Millionen Tierfreund­e.

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