Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kapellener Autorin verarbeite­t Afrika-Erlebnisse in Roman

- VON KIM-KHANG TRAN

Das Buch thematisie­rt Liebe, aber auch Rassismus.

KAPELLEN Der neue Roman von Ina Broich führt nach Kapstadt: „Gefangen zwischen Verspreche­n und Verbrechen in Afrika“erzählt die fiktive Geschichte vom Jungen Thando und seiner Großmutter Rebecca, die gemeinsam dem Hunger und der Gewalt entkommen wollen.

Inspiriert sei der Gesellscha­ftsroman von ihren eigenen Erlebnisse­n in Südafrika, erzählt die Autorin. Als sie im Jahr 1995 zum ersten Mal das Land besucht habe, sei sie 16 Jahre alt und Südafrika mitten im Umbruch von der Apartheid zur Rainbow Nation gewesen. Den Rassismus habe sie mit eigenen Augen gesehen: In Erinnerung geblieben sei ihr zum Beispiel, wie schwarze Menschen schlecht bezahlt in Häusern weißer Menschen arbeiten mussten. Auch mit anderen Problemen sei sie in ihrer Zeit in Südafrika in den 1990er und 2000er Jahren konfrontie­rt worden, darunter Gewalt und Armut. Auf der anderen Seite sei sie von der Lebensfreu­de der südafrikan­ischen Menschen begeistert. Ihre damaligen Erlebnisse habe sie nun in ihrem neuen Roman verarbeite­t.

Dass sie ein Kind als Hauptfigur ihres neuen Romans gewählt hat, ist kein Zufall: Neben ihrer Arbeit bei einer Fluggesell­schaft habe sie sich ehrenamtli­ch in sogenannte­n Safe

Houses engagiert und dort misshandel­te sowie vernachläs­sigte Kinder versorgt. Das habe ihr damals die Augen geöffnet. „Von ihnen habe ich gelernt, auch für kleine Dinge dankbar zu sein“, sagt Ina Broich.

Ihre eigene Tochter, die in Südafrika geboren sei, habe das Buchcover mitgestalt­et. Erschienen ist das Buch beim Verlag Indayi Edition, der sich unter anderem auf afrikanisc­h inspiriert­e Bücher spezialisi­ert. Hauptzielg­ruppe des Romans sind diejenigen, die sich für Afrika oder Weltpoliti­k und Geschichte interessie­ren. „Es ist kein Urlaubsrom­an“, fügt Broich hinzu. Vielmehr rege die Liebesgesc­hichte zum Nachdenken an. Ein zweiter Band sei bereits geplant: „Der erwachsene Thando hat eine Fortsetzun­g verdient“, meint die Autorin.

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FOTO: KKT Ina Broich stellt ihren neuen Gesellscha­ftsroman vor.

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