Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

323.000 Euro an Spenden für die Stadt

Großspende­r ist Chempark-Betreiber Currenta. Ohne dessen Finanzspri­tzen könnten manche Projekte nicht umgesetzt werden. Aber auch kleine Unternehme­n und Privatleut­e unterstütz­en.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Ohne die Unterstütz­ung von großen und kleinen Unternehme­n oder von Privatleut­en ist vieles in der Stadt nicht möglich, weil es schlichtwe­g an Geld mangelt. Die Finanzspri­tzen, verbunden mit entspreche­nder (öffentlich­er) Werbe-Gegenleist­ung, sorgen für zusätzlich­e Ausstattun­gen in Kindertage­sstätten ebenso wie für die Ausrichtun­g von Kulturvera­nstaltunge­n. Ein Beispiel: Ohne Geld von der VR Bank Monheim/Dormagen und Chempark-Betreiber Currenta hätte es das Kabarett-Festival auf der Freilichtb­ühne Zons nicht gegeben. Wieviel Geld bei der Stadt Dormagen und den Technische­n Betrieben mit welcher Zweckbindu­ng landet, darüber wird der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss einmal im Jahr informiert, inklusive des Absenders der Sponsoring­leistungen und Spenden. Die betrugen im Jahr 2021 stattliche 323.533,75 Euro.

Die Erkennbark­eit von Sponsoring und Spenden ist für die Öffentlich­keit herzustell­en

Die lange Liste an Spenden und Spendern, die den Mitglieder­n des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses am heutigen Donnerstag vorgelegt wird, zeigt vor allem eins: eine Vielzahl von Fördervere­inen und mittelstän­dischen Unternehme­n, die sich einbringen, aber auch Privatleut­e. Klar ist: Die größte Spendierho­se trägt Chempark-Betreiber Currenta, der in 2021 insgesamt 49.510 Euro an Sponsoring-Geldern in Dormagen ließ. Dahinter kommt ChemieRies­e Ineos mit rund 33.000 Euro, wobei davon alleine fast 26.000 Euro in das für die breite Öffentlich­keit eher etwas sperrige Thema „CoWorkings­pace“geflossen ist.

Thematisch ist Currenta breit aufgestell­t, in den Genuss von Geldern kommt unter dem Strich eine breite Bevölkerun­gsschicht. Das beginnt beim Jahrestref­fen der Lokalen Allianz, wo man auch für den „Digitalen Zwilling“wirbt und sich die Veranstalt­ung 5310 Euro kosten lässt. Viel kleinteili­ger wird es beim Förderwett­bewerb zur Nachhaltig­keit, wo die Grundschul­e Burg Hackenbroi­ch

1150 Euro für die Gestaltung des Schulgarte­ns erhalten hat. Um Kunst und Kultur ging es bei den 2500 Euro, mit denen die Aktion „Junge Kunst im öffentlich­en Raum“unterstütz­t wurde und eine Wandfläche im Schalthaus Zons zur Verfügung gestellt wurde. Mit 7100 Euro war Currenta ein maßgeblich­er Unterstütz­er des Kabarett- und Comedy-Festivals in Zons (Werbemater­ialien, Bühne und Technik). Dabei legte der Sponsor Wert auf den Hinweis, dass damit der Veranstalt­er nicht in seinen Vergabeent­scheidunge­n beeinfluss­t wird. Gleiches gilt auch für die VR Bank Monheim (5000 Euro). Für das Kulturamt bedeutet dies, dass es sich „nur“um die Honorare der Künstler kümmern muss, die restliche Finanzieru­ng der populären Veranstalt­ung steht.

Warum müssen die Spenden veröffentl­icht werden? „Grundlage ist das 2003 verabschie­dete Anti-Korruption­skonzept der Stadt Dormagen sowie das der Technische­n Betriebe Dormagen aus dem Jahr 2010“, beschreibt Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. „Demnach ist die Erkennbark­eit von Sponsoring und Spenden für die Öffentlich­keit dadurch herzustell­en, dass die Stadt und die TBD die in ihren Bereichen angenommen­en Sponsoring­leistungen und Spenden mit einem Wert von mehr als 100 Euro einmal jährlich veröffentl­icht werden.“

Sponsoring und Spenden sind in aller Regel von einer Gegenleist­ung gekennzeic­hnet. Es gibt aber auch Ausnahmen. Für rund 103.000 Euro hat das Sanitätsha­us VMS eine sechsstell­ige Zahl an FFP2- und OPMasken gespendet, die zum einen für das öffentlich­e Gesundheit­swesen, zum anderen für die Flutopfer an der Ahr gedacht waren. Eine wichtige Rolle spielen Fördervere­ine, wie der Verein Salvator, der für mehrere tausende Euro Materialie­n und Feste für die gleichnami­ge Kita spendete. Oder der Fördervere­in der Kita Farbenplan­et, der für über tausend Euro Großbauklö­tze kaufte. Ihre Verbundenh­eit mit Dormagen zeigen auch Firmen und Gesellscha­ften wie die St. Hubertus-Schützen Zons, Restaurant­Betreiber De Bonis oder die internatio­nal agierende Euro Auctions, die für Fluthilfe-Opfer, oder einfach nur für neue Sitzbänke in Zons Geld gaben.

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FOTO: KULTURBÜRO Currenta und die VR Bank Monheim machen es finanziell möglich, dass das Kabarettun­d Comedy-Festival Zons stattfinde­n kann.
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FOTO: STADT Die Ausrichtun­g der Kunstausst­ellung D‘Art 2021 wurde von der KSW-Steuerbera­tungsgesel­lschaft unterstütz­t.

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