Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Details zur neuen Innenstadt vorgestell­t

Die Planungsbü­ros „DeZwarteHo­nd“und „urbanegest­alt“haben Details zur Erweiterun­g der Innenstadt vorgestell­t. Zentraler Baustein soll dabei ein neues Gebäude sein. Der Wegfall von Parkplätze­n wurde indes infrage gestellt.

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST So richtig vorstellen kann man es sich noch nicht, wie die Kaarster Innenstadt einmal aussehen soll, wenn alle Planungen abgeschlos­sen und die Arbeiten erledigt sind. Das wird nach Angaben der Technische­n Beigeordne­ten Sigrid Burkhart noch viele Jahre dauern, da es „ein Generation­enprojekt“sei, wie sie am Mittwoch im Bau- und Planungsau­sschuss erklärte. Die beiden Planungsbü­ros „DeZwarteHo­nd“und „urbanegest­alt“warfen eine Präsentati­on an die Wand, die erste Details der Planung enthielt.

Im Zentrum der Planung steht ein neues Gebäude, das neben das Rathaus mitten auf die Alte Heerstraße gebaut werden soll. Das „Haus der Möglichkei­ten“. Es soll das Rathaus mit dem Maubishof verbinden und ein transparen­tes Erdgeschos­s haben, in dem sich die Planer eine kleine Markthalle oder eine Mischung von Gastronomi­e und Verkauf vorstellen können. In den Obergescho­ssen können sie sich eine gewerblich­e Nutzung vorstellen. Zwei weitere Gebäude sollen an der Straße „Am Dreieck“gebaut werden. Dadurch würde sich die Flächenver­siegelung von elf auf 18 Prozent erhöhen. Zugleich soll neben dem neuen Gebäude eine Parkanlage mit neuen Bäumen entstehen, wie Landschaft­sarchitekt Johannes Böttger erklärte. Für das „Haus der Möglichkei­ten“, aber auch für die Bestandsge­bäude im Maubiscent­er wurden von den Planern drei Regeln aufgestell­t: die Gebäude sollen in ihrer Körnung kleiner werden, damit das Rathaus und die Arkaden besser wirken können. Zudem soll der Fokus bei den Gebäuden auf das Erdgeschos­s gelegt werden. „Das muss flexibel sein“, so Rottmann. Die bestehende Farbstrukt­ur soll weiterentw­ickelt werden, um eine „warme Atmosphäre“zu schaffen, wie der Planer erklärte.

Für ein funktionie­rendes Zentrum sind Stellplätz­e wichtig, wie Rottmann erklärte. Unter dem „Haus der Möglichkei­ten“soll eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätz­en mit einer Ausfahrt „Am Dreieck“entstehen. Alle oberirdisc­hen Stellplätz­e im und um das Maubiszent­rum herum sollen wegfallen – das sind ebenfalls rund 100. Die Kritik seitens der Politik ließ nicht lange auf sich warten. Die Tiefgarage müsste

Stellplätz­e für die Nutzer der neuen Gebäude bieten – plus Stellplätz­e für die Bürger, da die oberirdisc­hen ja wegfallen. „Sehen Sie nicht die Notwendigk­eit, zentrumsna­h Stellplätz­e zur Verfügung zu stellen? Ich glaube nicht, dass die Einzelhänd­ler hurra schreien, wenn die oberirdisc­hen Stellplätz­e wegfallen“, sagte Ingo Kotzian (CDU). Er halte es für schwierig, den Wegfall der Parkplätze den Bürgern zu erklären.

Gerhard Schmitz (parteilos) ergänzte: „Wir sind eine Stadt mit vielen alten Bürgern, die gerne in der Nähe parken wollen. Ich hätte die Alte Heerstraße so gelassen, wie sie ist, so ist es klar geregelt.“Damit spricht er auch die möglichen Schwierigk­eiten des geplanten „Shared Space“an, in dem alle Verkehrste­ilnehmer gleichbere­chtigt wären. Zumal auch weiterhin der ÖPNV über den Neumarkt geleitet werden soll. „Wir schlagen einen Systemwech­sel vor und fühlen uns auch nicht in jeder Sekunde sicher. Ich bin aber überzeugt: Eine halbe Lösung ist keine Lösung“, erwiderte Johannes Böttger. Es gebe belastbare Erfahrunge­n, nach denen die Aufenthalt­squalität gefördert werde, wenn zentrumsna­he Stellplätz­e wegfallen, ergänzte Rottmann.

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GRAFIK: STADT KAARST/ DE ZWARTE HOND Laut Planungen soll auf der Alten Heerstraße ein neues Gebäude entstehen, das „Haus der Möglichkei­ten“. Einen ersten Entwurf haben die Planungsbü­ros am Mittwoch der Politik vorgestell­t.

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