Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ärger um Grundstück für Zonser Schule
Laut CDU gibt es Planungen für einen Neubau, die die Stadt verschweige. Die weist den Vorwurf zurück.
ZONS (schum) Mit der Entscheidung des Schulausschusses Ende November, der Friedrich-von-SaarwerdenSchule zwei Raumcontainer zur Verfügung zu stellen, damit diese möglichst schnell ihre größte Raumnot lindern kann, schien das Thema erledigt. Zumal der Übergangszeit von (mindestens) fünf Jahren eine Erweiterung oder ein Neubau folgen soll. Nicht ganz: Der Stadtverband der CDU zeigt sich irritiert, weil ihren Kenntnissen nach eine fertig geplante Alternative vorhanden sei „und dem Schulausschuss verschwiegen wurde“, so Parteivorsitzende Anissa Saysay.
„Bereits vor über acht Wochen hat uns Familie Bauers aus Zons fertige Pläne nach Vorgaben der Stadt präsentiert, die alle Herausforderungen zur Erweiterung der Grundschule Zons zu einer optimalen OGS lösen würden“, sagt Saysay. „Würden diese Planungen umgesetzt, bräuchte es keine langwierige Machbarkeitsstudie mit offenem Ausgang und auch die Zeit der Übergangslösungen könnte massiv verkürzt werden.“Die CDU bezieht sich auf Gespräche mit dem von Bauers beauftragten Architekturbüro. Laut Martin Bauers wurde nach Rücksprache mit der Stadt durch seine Familie bereits eine fertige Planung erarbeitet, die den Umbau einer alten Scheune auf einem Grundstück der Familie genau neben der Grundschule als zentralen Punkt zur Erweiterung der Schule zu einer OGS in den Mittelpunkt stellt: „Mich wundert es schon sehr, dass im Schulausschuss unsere Planungen gar nicht erst erwähnt wurden. Wir sind dazu bereit, die Bauten eigenständig durchzuführen und dann an die Stadt zu vermieten.“Der Stadtverband der CDU begrüßt den Vorschlag des Architekturbüros, die massive Scheune zu einer großzügig angelegten OGS umbauen zu wollen. Saysay vermutet, dass die
Stadt ihre eigene Wohnungsbaugesellschaft Worado mit allen Mitteln fördern möchte und private Initiativen daher als unerwünscht gelten: „Es macht aus vielen Gründen überhaupt keinen Sinn, alle städtischen Bauvorhaben auf eine einzige Gesellschaft zu konzentrieren.“
Bei der Stadt zeigt man sich mehr als irritiert. Robert Krumbein sagt: „Ich bedauere es sehr, dass die CDU Informationen, die auf ihren Wunsch im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung unter Zusicherung der vertraulichen Behandlung gegeben wurden, nun doch offenbar weitergibt. Es ist in keiner Hinsicht üblich, dass die Verwaltung über interne Gespräche im Zusammenhang mit Grundstücken berichtet, insbesondere, wenn keine Einigung erzielt wurde.“Wenig Begeisterung zeigt auch Renate Zündorf, Rektorin der Zonser Grundschule: „Es geht hier um eine möglichst schnelle und temporäre Lösung, die wir benötigen. Dafür bekommen wir auf dem Feuerwehrgelände die Container. Ein Umbau der Scheune würde viel zu lange dauern.“