Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Senioren Union kritisiert Strompreis der evd
DORMAGEN (schum) Mit großer Sorge beobachtet die Dormagener Senioren Union (SU) die aktuellen Entwicklungen auf dem Strommarkt. „Wir können nicht nachvollziehen, warum im Versorgungsbereich der evd die Stromkosten überproportional erhöht wurden – plus 110 Prozent“, sagt Vorsitzende Agnes Meuther. Die SU hat jetzt einen Bürgerantrag formuliert, in dem Bürgermeister sowie Stadtrat gebeten werden, alle relevanten Informationen einzuholen, die diese Strompreiserhöhung „plausibel begründen.“Ferner sollen Einsparpotenziale der städtischen Gesellschaften aufgezeigt werden.
Die Senioren CDU hat sich mit der Materie befasst. Ihre Erkenntnisse sehen so aus: Aus dem allgemein zugänglichen städtischen Beteiligungsbericht 2018 habe man entnommen, dass die Konzessionsabgabe der evd an die Stadt mit 3,4 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Über zwei Millionen Euro alleine für die Sparte Strom. Für 2019 wurde ein Gewinn von 6,795 Millionen Euro prognostiziert und der Wirtschaftsplan
der Gesellschaft sehe für 2020 einen Jahresabschluss von 5,344 Millionen Euro vor. „Im Vergleich zu benachbarten Kommunen halten wir die Erhöhung/Anpassung für zu heftig und finden anhand der uns zugänglichen Unterlagen keinerlei plausible Erklärung für die festgelegten Erhöhungen. Bei allem Verständnis zu den weglaufenden Energiekosten, sehen wir auch, dass Nachbarkommunen bei weitgehend vergleichbaren Grundpreisen mit geringeren Gebühren zu Recht kommen“, kritisiert Meuther. Konkret: Strom Classik Dormagen (evd) 59,99 Cent/Kilowattstunde (plus 31,45 Cent entspricht + 110 Prozent); Strom Classik Neuss (SWN) 43,57 Cent (plus 14,57 Cent entspricht + 32%); Strom Stadtwerke Krefeld 45,55 Cent; Strom Stadtwerke Kleve 44,90 Cent. Meuther: „Wir verkennen nicht das große gesellschaftliche Engagement der evd in Dormagen und die vielfältige Unterstützung. Bei uns wurden aber auch diese Projekte nach dem zeitgemäßen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit hinterfragt.“