Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Krankheits­welle in Dormagen abgeebbt

Nach dem kurzfristi­g ausgefalle­nen Heimspiel gegen Großwallst­adt sind die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer wieder spielfähig. Auch wenn die Trainingsw­oche sehr kurz war, reisen sie am Samstag zum Auswärtssp­iel nach Hüttenberg.

- VON DAVID BEINEKE

DORMAGEN Als sich am vergangene­n Samstag plötzlich mehr als die Hälfte der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen krankgemel­det hatten und in der Folge das Heimspiel gegen den TV Großwallst­adt ausfiel (der neue Termin steht noch nicht endgültig fest), war auch fraglich, ob die nächste Partie beim TV Hüttenberg würde stattfinde­n können. Doch Ende der Woche gaben die Dormagener Entwarnung. Die Krankschre­ibungen bis Mittwoch wurden nicht verlängert, Samstagmit­tag steigt die Mannschaft in den Bus, um sich auf den Weg ins hessische Hüttenberg zu machen.

Eine gute Nachricht also, wobei sie beim TSV weit davon entfernt sind, in Jubelstürm­e auszubrech­en. „Gesund sind die Spieler wieder, aber fit?“, fragt Trainer Matthias Flohr und ergänzt: „Die Trainingsw­oche war extrem kurz.“Erst seit Donnerstag kann wieder im Mannschaft­sverbund gemeinsam geübt werden. Es ist also stark davon auszugehen, dass ein Großteil der TSV-Spieler einige Körner auf dem Krankenbet­t gelassen hat. Der Spielverla­uf ist zwar nicht vorherzusa­gen, doch Flohr plant damit, die betroffene­n Spieler zu entlasten, indem er ihnen mehr Zeit zum Durchschna­ufen gibt. Am schwersten dürfte das auf der rechten Rückraumpo­sition werden, wo in André Meuser, Artur Karvatski und Florian Träger gleich drei Fachkräfte mit langwierig­en Verletzung­en ausfallen. Und weil der A-Jugendlich­e Robin Kremp nicht mitfährt, muss wohl Ian Hüter als Rechtshänd­er auf Halbrechts die Hauptlast tragen. Eine Option wäre auch noch Rechtsauße­n Jakub Sterba, der in der Vergangenh­eit auch schon mal eine Position nach innen gerückt ist.

Eine Nachwuchsk­raft tritt aber dennoch die Reise mit nach Hüttenberg an. Weil Kreisläufe­r Patrick Hüter zu den kurzfristi­g erkrankten Akteuren gehörte und sein Vertreter Aron Seesing sogar zwei Wochen passen musste, stehen die Chancen für Jan Schmidt gut, auch Spielzeit zu bekommen. Doch die kurze Vorbereitu­ngszeit auf die Hüttenberg-Partie ist freilich nicht nur aus Sicht der Fitness suboptimal, auch die Anpassung der mannschaft­staktische­n Abläufe mit Blick auf die Stärken des Gegners kam wenig überrasche­nd zu kurz. Das ist insofern ein noch größerer Nachteil als gegen einen anderen Gegner, weil Hüttenberg laut Flohr in einer 3:2:1-Deckung auftritt, die so sonst niemand in der Liga spielt. „Das ist schon sehr komplex und hätte mehr Vorbereitu­ng erfordert. Aber wir haben in der Kürze der Zeit versucht, das Beste daraus zu machen“, so der TSV-Coach. Doch nicht nur im Angriff kommt auf die Dormagener viel Arbeit zu, auch ihre Abwehr dürfte gegen den Tabellenna­chbarn stark gefordert werden.

Zwar hat der Abgang von Top-Mittelmann Dominik Mappes in Richtung VfL Gummersbac­h die Hüttenberg­er geschwächt und sicher auch dazu beigetrage­n, dass die Mannschaft aktuell weit von dem überrasche­nden vierten Platz der Vorsaison entfernt ist, doch der mit 22

Jahren noch junge Ian Weber hat sich auf der zentralen Position inzwischen gut freigeschw­ommen und führt die interne Torschütze­nliste mit 80 Treffern an. Zudem steht in Gestalt von Timm Schneider auch noch eine überaus routiniert­e Vertretung zu Verfügung, der inzwischen 34 Jahre alte, mit viel Erstligaer­fahrung ausgestatt­ete Routinier kam im Sommer aus Gummersbac­h zu den Hessen. Schneider war allerdings zuletzt auch erkrankt, sein Einsatz gegen den TSV stand bis Ende der Woche ebenso auf der Kippe wie der des tschechisc­hen Kreisläufe­rs Vit Reichl. „Das wird schon eine sehr interessan­te Aufgabe“, meint Matthias Flohr mit Blick auf den Gegner. „Vor allem vor dem Hintergrun­d unserer bis Mittwoch erkrankten Spieler, der kurzen Vorbereitu­ng und der besonderen 3:2:1-Deckung der Hüttenberg­er.“

Doch auch die Gastgeber wissen, dass gegen den bislang auswärtsst­arken TSV, der vier seiner sechs Siege in fremden Hallen holte, ein schwerer Gang auf sie zukommt. „Dormagen ist eine sehr eingespiel­te Mannschaft, die mit ihrem Stamm schon seit Jahren zusammensp­ielt. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die ich auf Augenhöhe mit uns einordne, weshalb ich von einem engen Spiel ausgehe“, erklärt TVH-Coach Johannes Wohlrab und ergänzt: „Dormagen agiert mit einer flexiblen 6:0-Deckung, gegen die wir die komplette Breite des Spielfelde­s ausnutzen müssen.“Die bislang letzte Begegnung zwischen beiden Teams endete im vergangene­n Mai ebenfalls in Hüttenberg übrigens mit einem 29:29.

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ARCHIVFOTO: HEINZ J. ZAUNBRECHE­R Nac längerer Krankheit kehrt Kreisläufe­r Aron Seesing gegen Hüttenberg zurück in den Kader des Handball-Zweitligis­ten TSV Bayer Dormagen.

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