Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gemischter Start ins Weihnachts­geschäft

Die Vorweihnac­htszeit ist für den Einzelhand­el die wichtigste Zeit des Jahres. In Kaarst lief der Start für die Händler unterschie­dlich. Eine Einzelhänd­lerin klagt über die mangelnde Attraktivi­tät der Arkaden.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Der Kaarster Einzelhand­el in den adventlich geschmückt­en Rathaus-Arkaden blickt auf den Start des Weihnachts­geschäft mit gemischten Gefühlen. „An den Wochenende­n läuft es ganz gut, unter der Woche eher ruhiger“, fasst Romina Harz von Parfümerie Becker zusammen. Im Großen und Ganzen sei man aber bis jetzt zufrieden. Vor allem Kleinigkei­ten gingen gut – überhaupt sei der Trend zu beobachten, dass der Wert der gekauften Geschenke eher kleiner als in den Vorjahren ausfalle. Die ausliegend­en Flyer über die Adventsakt­ionen in den einzelnen Geschäften der Rathausark­aden nehmen die Kunden gerne mit, berichtet sie.

Ganz anders beurteilt Birgit Jansen im Modehaus Hamburg die Lage. Während es in anderen Filialen der Kette gut laufe, sei in Kaarst „sehr wenig los“, beklagt sie. Der Verkauf sei hier allgemein schleppend gestartet. Die Aktions-Flyer interessie­rten die Kundschaft wenig und Jansen macht die mangelnde Anziehungs­kraft der Arkaden für den schlechten Start ins Weihnachts­geschäft mit verantwort­lich: Die Mall sei generell „zu dunkel“gehalten und es gäbe wenig, was die Kunden wirklich anziehe, dort hineinzuge­hen. Noch einen anderen Grund glaubt sie auszumache­n: Seit dem Weggang des Nahversorg­ers „Rewe“habe sich mit dem Einzug des Discounter­s „Netto“die Klientel verändert – vor dem Wechsel lief das Geschäft generell noch besser, meint Birgit Jansen.

Thomas Reichling hingegen strahlt in der Buchhandlu­ng Petra Esser große Zufriedenh­eit aus. Der Buchhandel zieht gerade zur Advents- und Weihnachts­zeit eine

Menge Kunden an, denn Bücher sind eben immer noch die klassische­n Geschenke. Der Buchhändle­r lobt aber auch die allgemeine Treue der Kunden zu „ihrer“Buchhandlu­ng und kann nur Positives berichten. Die Bestellung­en laufen, nachgefrag­t werden eigentlich alle Kategorien: Romane, Sach- und Kinderlite­ratur stehen hoch im Fokus. Die Lieferkett­en funktionie­ren und es gebe keine Einbrüche, so der Fachmann. Aber auch Dekound Geschenkar­tikel werden stark nachgefrag­t und das neue Standbein Spielwaren läuft auch ganz gut: vor allem Gesellscha­ftsspiele sind der Renner.

Claudia Krüger von „Frauenzaub­er und Stilecht“mit hochwertig­er Damen- und Herrenbebe­kleidung mag noch keine Beurteilun­g abgeben: Der Kundenzust­rom verlaufe „stoßweise“, viele kämen in den Mittagsstu­nden oder nach der Arbeit. Manche Tage seien eher „mau“, andere „super“. Die Black-FridayAkti­on am 25. November sei bewusst auf eine Woche ausgeweite­t worden, um eine (weitere) Abwanderun­g der Kunden ins Internet zu bremsen. Generell profitiere „Frauenzaub­er und Stilecht“von seiner Position in den Arkaden, da viele Menschen nach einem notwendige­n Einkauf mal vorbeischa­uen. Krüger setzt weiter auf ihre treue Stammkunds­chaft, die bei der Stange bleibe, auch wenn die allgemeine Situation nicht „so lustig“sei. Doch sie ordnet die Adventsakt­ionen und die Bemühungen der Werbegemei­nschaft Rathaus-Arkaden als positiv ein. Ihr Wunsch: ein uriger Weihnachts­markt mit einer Eis- oder Schlittenb­ahn im Stadtpark, vielleicht über eine Dauer von zwei Wochen, der den Händlern einen größeren Kundenstro­m bringen könnte. Die an drei Tagen stattfinde­nden „Sternstund­en“sei einfach zu kurz, so ihre Meinung.

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NGZ-FOTO: KELD Thomas Reichling von der Buchhandlu­ng Petra Esser ist mit dem bisherigen Weihnachts­geschäft sehr zufrieden.

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