Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Pop-up-Store für „Marken“aus zweiter Hand
Der Elfgener Alexander Schmidt hat ein zweites Geschäft im „Monti“gemietet – für gebrauchte Kleidung.
GREVENBROICH Alexander Schmidt aus Elfgen ist erst 19 Jahre alt, hat aber jetzt schon sein zweites Geschäft eröffnet: Seit Montag bietet der Jungunternehmer in einem 100 Quadratmeter großen, bis dahin leerstehenden Geschäftsraum im Erdgeschoss des Montanushofs Second-Hand-Kleidung an – ausschließlich Stücke namhafter Marken. Damit ist Schmidt in dem Einkaufszentrum am Ostwall gleich zweimal vertreten, denn erst im Sommer hatte er seinen ersten Laden „Sneakertell“für SportschuhRaritäten im Untergeschoss des „Montis“eröffnet.
Das Geschäft mit den gebrauchten Markenklamotten lief einige Zeit parallel zum Verkauf der Sneaker, doch die Nachfrage nach gebrauchten Kleidungsstücken stieg deutlich. Nach den ersten Lieferungen sei er quasi überrannt worden, berichtet
Schmidt. Das hat ihn motiviert, einen neuen Schritt zu wagen. Nach einem Gespräch mit Center-Manager Marcus Töpp beginnt Alexander Schmidt nun ein Experiment: Das zweite Ladenlokal, das so groß ist, dass es auch Platz für zwei Umkleiden bietet, geht für sechs Wochen als Pop-up-Store an den Start. Damit will Schmidt abklopfen, wie groß die Nachfrage in Grevenbroich nach Markenkleidung aus zweiter Hand ist. Die erste Zwischenbilanz nach einer halben Woche fällt positiv aus: „Die Nachfrage ist groß, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.“
Was Schmidt freut: Mit den Kleidungsstücken aus zweiter Hand erreicht er auch Grevenbroicher Publikum. Bei den Schuhen, die er eine Etage tiefer in einem 40 Quadratmeter großen Verkaufsraum anbietet, erreicht er eher weniger Menschen aus seiner Heimatstadt. Trotzdem ist der Elfgener mit dem Geschäft zufrieden: „Es kommen viele Kunden
von außerhalb, die gezielt nach seltenen Exemplaren suchen“, sagt Schmidt, dessen Spezialgebiet limitierte und deshalb besonders gefragte sowie wertvolle Sneaker sind. Vor drei Jahren ist er in das Geschäft eingestiegen, da war er noch Schüler an der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule. Schon kurz nach dem Abi also hat er „expandiert“, wenn auch nur zum Test. Aber: Sollte der Verkauf gebrauchter Markenkleidung auch längere Zeit Erfolg bringen, könnte er sich vorstellen, Schuhe und Kleider in einem größeren Geschäft zu vereinen: im Montanushof und/oder perspektivisch auch in größeren Städten.
Die Hosen, T-Shirts, Pullover und Jacken aus Häusern wie Adidas, Nike, Tommy Hilfiger, Burberry und Co. bezieht er über befreundete Großhändler, mit denen er über das Schuhgeschäft in Kontakt gekommen ist. Die Ware, die aus Sammlungen unter anderem in Schweden stammt und vorsortiert nach Deutschland kommt, wäscht Schmidt selbst, bei Bedarf bügelt er sie auch. Im Geschäft gibt es die Stücke dann zu Preisen weit unter dem Neupreis – angefangen bei fünf Euro bis hin zu knapp unter 100 Euro etwa für teure Markenjacken, die neu fast einen vierstelligen Betrag kosten.