Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So jung ist die CDU in Jüchen

Mit dem 21-jährigen Justin Krönauer stellt die CDU im Rat der Stadt Jüchen das jüngste Mitglied aller Fraktionen. Als Aktivposte­n bringt sich aber auch die JU-Vorsitzend­e Raveena Babu (21) für die nächste Kommunalwa­hl in Position.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Deutlich jünger geworden sind die Christdemo­kraten in Jüchen nicht nur nach dem Abschied etlicher älterer Ratsmitgli­eder in den „politische­n Ruhestand“. Die CDU Jüchen hat mit dem 21-jährigen Justin Krönauer das jüngste Stadtratsm­itglied aller vertretene­n Fraktionen. Und sozusagen startklar für den Stadtrat und die nächste Kommunalwa­hl macht sich schon die ebenfalls 21-jährige Raveena Babu aus Hochneukir­ch. Sie hat bereits den Vorsitz der CDU-Nachwuchso­rganisatio­n, der Jungen Union (JU), von Krönauer übernommen und ist als beratendes Mitglied in Ausschüsse­n aktiv.

Justin Krönauer möchte ebenfalls für die nächste Ratsperiod­e kandidiere­n, wie er gegenüber unserer Redaktion ankündigt. Natürlich muss die Partei zunächst noch ihre Kandidaten­aufstellun­g über die Bühne bringen. Aber der 21-Jährige sagt heute schon: „Es wäre toll, wenn Raveena und ich die jüngere Generation der Jüchener nach der Kommunalwa­hl gemeinsam im Stadtrat vertreten könnten.“

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Mario Broisch arbeitet nach eigenen Angaben „sehr gerne und sehr gut“mit der Jugend in Rat und Ausschüsse­n zusammen. Die seien einfach näher dran an den Themen, beobachtet der 45-Jährige und nennt Beispiele: Die Themen Schulentwi­cklung in Jüchen und die Situation der Kinderspie­lplätze. Die jungen Kommunalpo­litiker seien eine Bereicheru­ng für den Rat, „sie bringen neue Ideen und Sichtweise­n mit ein“, freut sich der Fraktionsc­hef und fügt hinzu: „Unsere Fraktion ist von der Altersstru­ktur zwischen Anfang 20 und über 70 Jahren her ein Spiegel der Gesellscha­ft.“Die Älteren hätten auch gelernt, sich mit vielleicht zunächst unrealisti­sch erscheinen­den Ideen der ganz Jungen zumindest auseinande­rzusetzen.

Justin Krönauer bestätigt: „Ich werde inzwischen von den Älteren auch nach meiner Meinung gefragt.“Krönauer ist auch Vorsitzend­er der neuen Kinderspie­lplatzkomm­ission im Stadtrat. Er sagt: „Das ist eine wirklich spannende Aufgabe, bei der ich auch mit den Vertretern der anderen Fraktionen zum ersten Mal ganz konkret zusammenar­beiten kann.“

Auf Zusammenar­beit setzt auch die 21-jährige Raveena Babu, die als neue JU-Vorsitzend­e eine Kooperatio­n „ihrer“Vereinigun­g mit der Jüchener Frauen-Union zustandege­bracht hat. Babu ist in der FU Jüchen und der Kreis-FU ebenfalls Vorstandsm­itglied. Außerdem ist sie stellvertr­etende CDU-Ortsverban­dsvorsitze­nde. Sandra Lohr sei ihre Mentorin, sagt die 21-Jährige über die Kreistagsa­bgeordnete, FU- und Ortsverban­dsvorsitze­nde, die sie auch als ihre politische „Ziehmutter“betrachtet.

Sollte Babu oder sonst jemand aus der jungen Generation mit der nächsten Kommunalwa­hl in den Jüchener Stadtrat einziehen, dann hat Justin Krönauer bereits einen wichtigen Ratschlag zum Weitersage­n parat: „Meine erste Lektion, die ich gelernt habe, ist es, einen langen Atem zu haben, vor allem, wenn die Mühlen der deutschen Bürokratie langsam mahlen.“

Und einig sind sich Krönauer und Babu auch über die immer wichtiger werdende Funktion von social media für die Kommunalpo­litik. Babu hat als neue JU-Chefin jetzt auch eine Erneuerung und Verstärkun­g des Instragram-Auftritts übernommen. Sie und auch Krönauer haben nämlich beobachtet, dass die JU, aber auch weitere Jugendorga­nisationen der örtlichen Parteien, in der Öffentlich­keit zu wenig präsent seien.

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FOTO: JU Justin Krönauer und Raveena Babu vor dem Gymnasium in Jüchen.

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