Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Brüder Schlaak erhalten die Auszeichnu­ng „Narr von Europa“

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NORDSTADT (-nau) Der Ritterschl­ag ist die allerhöchs­te Auszeichnu­ng, die die „Föderation Europäisch­er Narren“(FEN) zu vergeben hat. Sie ist so selten, dass sich Simone Gartz vom Regionalve­rbandsvors­tand linker Niederrhei­n kaum an eine solche Ehrung erinnern kann. Fast ebenso selten wird der „Narr von Europa“mit Brillanten und Krone verliehen, aber mit ihm verbindet Gartz auf Anhieb zwei Namen.

Denn sie war dabei, als die Brüder Ernst und Manfred Schlaak von der Großen Neusser Karnevalsg­esellschaf­t „Grün Weiß Gelb“als erste Karnevalis­ten in Neuss so herausgeho­ben wurden. Sie erhielten den „Narren“für ihr jahrzehnte­langes Wirken in hohen Ämtern – und als Dankeschön ihres Vereins, der den Orden beantragt hatte, für das Lebenswerk dieser Karnevalis­ten.

Tatsächlic­h haben Ernst (86) und Manfred Schlaak (79) nicht nur ihren Verein, sondern auch den Neusser Karneval mitgeprägt. So warf zum Beispiel Manfred Schlaak in seiner ersten Session als Prinz Karneval 1969 den Namen „Venetia“über Bord und nannte die Frau an seiner Seite „Novesia“. Das setzte sich ebenso durch wie die von Ernst Schlaak bei der Gründung des Karnevalsa­usschuss (KA) im Jahr 1970 mit initiierte Entscheidu­ng, den Rosenmonta­gsumzug aufzugeben und statt dessen einen Kappeszug am Karnevalss­onntag zu veranstalt­en. Wenn dieser am 11. Februar durch Neuss rollt, werden die Brüder – inzwischen aller Ämter und Pflichten ledig – natürlich wieder auf dem Senatorenw­agen ihrer Gesellscha­ft zu finden sein.

Ernst Schlaak trat 1958 der Further Gesellscha­ft bei, sein Bruder Manfred vier Jahre später. Damals war der Neusser Karneval noch ein zartes Gewächs, und auch 1969/70, als Manfred Schlaak und seine heutige Frau Hannelore Prinzenpaa­r von Neuss waren, waren in der Stadt nur vier Gesellscha­ften aktiv. Das änderte sich schnell, sodass sich Manfred Schlaak erfolgreic­h entschloss, in der Session 1985/86 Prinz Karneval zu sein.

In ihren Engagement­s ergänzten sich die Brüder jahrelang auf das Schönste. Ernst war erst Geschäftsf­ührer,

danach 18 Jahre lang (bis 2017) Vorsitzend­er von „Grün Weiß Gelb“– und ist heute Ehrenvorsi­tzender. Manfred war vier Jahre Vorsitzend­er, dann aber 21 Jahre Geschäftsf­ührer – und ist heute Ehrengesch­äftsführer. Und während Ernst 1970 den KA mitbegründ­ete und als Schriftfüh­rer begleitete, gründete Bruder Manfred, der dem KA 22 Jahre als Schatzmeis­ter diente, 1975 mit anderen Ex-Tollitäten den „Prinzenclu­b“Neuss, heute eine der 24 Gesellscha­ften des KA.

Stilbilden­d wirkten aber auch die Ehefrauen Hannelore (die erste Novesia) und Erika Schlaak, die 1982/83 als erste Novesia auf Blumen verzichtet­e und statt dessen um Spenden für einen guten Zweck warb. Auch das ist längst Tradition.

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FOTO: FÖDERATION Frank Gramberg (r.), Regionalpr­äsident der Föderation Europäisch­er Narren, und die Beisitzeri­n Simone Gatz ehrten Manfred Schlaak und seinen aus Krankheits­gründen verhindert­en Bruder Ernst.

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