Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Begeisterung in Nievenheim und Ückerath
Im Doppeldorf herrschte beste Stimmung beim traditionellen Karnevalszug. In diesem Jahr stellte die KG Ückerath das Prinzenpaar.
NIEVENHEIM/ÜCKERATH Zwei Orte, ein stattlicher Umzug: Der Straßenkarneval im Doppeldorf Nievenheim-Ückerath ist seit vielen Jahren traditionell ein Gemeinschaftswerk. Zusammen mobilisierten die KG „Rot-Weiss“1947 Ückerath und ihre Schwestergesellschaft KG blau-weiss „Löstige Jonge“Nievenheim in diesem Jahr über 570 jecke Mitmacher in 19 Gruppen für den gemeinsamen Karnevalsumzug am Sonntagnachmittag. Ein Vielfaches der Zahl bräuchte es jedoch, um annähernd die Heerscharen der Schaulustigen am Zugweg zu beziffern, die im Kostüm und bei bester Laune – die unter anderem auch dem frühlingshaften Karnevalswetter zu verdanken war – lauthals nach Kamelle verlangten.
Den Wunsch erfüllten sie doch gerne, die Space Girls und Rocker, adretten Tanzgarden und Astronauten, Dorfkinder und Panzerknacker,
bunten Schmetterlinge und fleißigen Bienchen, Gorillas, Füchse, Dinosaurier, Hippies und Harry Potters in den Fußgruppen und hoch von ihren Wagen aus. Pralinenschachteln regnete es förmlich vom prachtvollen Gefährt der Garde Civil. Schauer an Süßem ließen natürlich auch Prinz Bernd I. Hamacher, „Der Strahlemann“, und seine Prinzessin Sonja I. vom Prinzenwagen aus aufs Narrenvolk niedergehen. Beide genossen den Höhepunkt ihrer Regentschaft der kurzen, aber umso intensiveren Session in vollen Zügen.
Für die KG Rot-Weiss Ückerath nämlich ist die am Aschermittwoch ausklingende eine in mehrfacher Hinsicht bedeutsame Session. Erstmals seit 2018/ 2019 und der darauf folgenden Corona-Zwangspause stellt sie – turnusmäßig im jährlichen Wechsel mit den Nievenheimern – wieder das Prinzenpaar und war damit auch federführend an der Organisation des Karnevalsumzuges
beteiligt. Zudem feiern die Rot-Weissen 2024 ihr 77-jähriges Bestehen und damit ein stolzes närrisches Jubiläum. Auch deshalb fuhren neben dem Prinzenwagen noch drei weitere Großwagen im Jubiläumszug mit.
Als wüsste es davon, zeigte sich das Narrenvolk am Sonntagnachmittag von seiner besten Seite. Wunderschöne Kostüme waren am Straßenrand zu sehen. Große wie kleine Prinzessinnen, perfekt geschminkte Tigergesichter, flauschige Monster und bissige Krokodile jubelten am Straßenrand. Alles schien an diesem Tulpensonntag ganz wunderbar zusammenzupassen. Und alle Seiten wurden damit entschädigt für den Dauerregen, der im vergangenen Jahr – dem ersten Karnevalszug nach der Corona-Pandemie – das Spektakel bedauerlicherweise getrübt hatte. Nach dem Umzug ging das närrische Treiben weiter: Auf den After-Zoch-Partys in beiden Dörfern herrschte beste Stimmung.