Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Basketballer unterstützen Kampf gegen Blutkrebs
Bei aller Rivalität im Kampf um den Klassenverbleib in der Basketball-Regionalliga, als es am Samstag in der Sporthalle am Torfstecherweg in Gustorf darum ging, mit größtmöglicher Empathie zu helfen, reichten sich die Basketballer der NEW‘ Elephants und von Citybasket Recklinghausen die Hände. Schon vor dem brisanten Duell, das die Jungs aus Grevenbroich vor knapp 500 Zuschauern trotz rasanter Aufholjagd mit 91:97 (Halbzeit 34:55) verloren, hatte sich die komplette Mannschaft der Gastgeber an der DKMS-Registrierungsaktion zugunsten von Esther Pfüller beteiligt. Die im dritten Monat mit ihrem dritten Kind schwangere Ehepartnerin des seit 2020 als Trainer in der Schlossstadt beschäftigten Ken Pfüller ist an einer Leukämie erkrankt und darum dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen. „Dass wir da helfen und alle mitmachen, ist doch selbstverständlich“, sagte ElephantsGeschäftsführer
Michael Koslowski. So dachte auch das Personal der Gäste um US-Profi Zach Hinton. Nach der packenden Partie hieß es auch für die Crew von Citybasket „Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.“Die Hoffnung aller sei, so Koslowski, „dass wir auf diese Weise vielleicht das passende Match finden und damit Esther
eine Chance auf Heilung geben können.“Die Hilfsbereitschaft der Basketball-Community bewegt Ken Pfüller sehr, denn die Zeit läuft gegen seine Familie. „Esther hat eine Art von Leukämie, die durch Chemotherapie nur für eine gewisse Zeit auzuhalten ist, aber nicht zu heilen.“Und er fügt leise, aber in bewundernswerter Sachlichkeit hinzu: „Wenn das mit der Spende nicht klappt, ist sie tot.“Weil Esther Pfüller aus Kenia stammt und sich die Gewebemerkmale, auf die es bei einer Stammzellentransplantation ankommt, regional unterscheiden, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Treffer zu landen, bei Menschen mit Wurzeln in Ostafrika am höchsten. Deshalb ist Ken Pfüller in diesen Tagen viel unterwegs, um Kontakte zu knüpfen und Aufklärungsarbeit zu leisten. „Viele haben eine total falsche Vorstellung davon, wie so eine Stammzellspende abläuft und lassen sich erst gar nicht registrieren.“Und das ist schade, denn so ein Abstrich kann Leben retten. Dirk Sitterle