Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Laga-Bau startet mit Aktion „Herzensbaum“
Nach zwei Jahren Vorbereitung haben die Bauarbeiten für die Landesgartenschau in Neuss begonnen. Ministerpräsident Hendrik Wüst pflanzte den ersten Baum und wurde Baumpate. Diese Möglichkeit steht ab sofort jedem offen.
NEUSS Zwischen der Rennbahn als Kerngelände der Landesgartenschau und der Staatskanzlei in Düsseldorf liegen – Bürgermeister Reiner Breuer hat es nachgemessen – in der Luftlinie 5300 Meter. Die legte Ministerpräsident Hendrik Wüst am Montag zurück, um mit dem ersten Bürger der Stadt den ersten Spatenstich für die Laga 2026 zu tun und damit den Baubeginn zu markieren. Bis die Landesgartenschau im April 2026 eröffnet wird, werde er noch öfter kommen, versprach Wüst. Schon um zu sehen, wie sich „Quercus rubra“entwickelt, die amerikanische Roteiche, die Wüst als Schirmherr der Laga pflanzen half und für die gerne die Baumpatenschaft übernahm.
Es ist die erste von mindestens 2200 Patenschaften, die der Unterstützerverein „Grünes Herz – Bürgerpark Neuss“mit der am Montag gestarteten Aktion „Herzensbaum Neuss“vermitteln will. So kann sich jeder Neusser – als Person oder mit anderen – die Laga über den Herzensbaum zur Herzenssache werden lassen, warb die Co-Vorsitzende Sandra Maria Breuer. Der Einstiegsbetrag soll bei 150 Euro liegen, damit jedem möglich ist, Teil zu haben an dem Projekt und dem daraus entstehenden Bürgerpark in Innenstadtnähe.
Registrierungen sind ab sofort auf der Internetseite www.gruenesherz-neuss.de möglich, doch die ersten drei Patenschaften sind schon vergeben. Die erste wurde dem Ministerpräsidenten – kostenlos – angeboten. „Sie, Herr Ministerpräsident, können Pate sein, ,der Pate‘, wenn Sie wollen“, sagte Breuer, der die dritte Patenschaft für sich selbst reklamierte – und die zweite Rita Süssmuth schenkte, der ersten Ehrenbürgerin der Stadt Neuss.
Der erste Spatenstich mit Pflanzung des ersten Baumes war eine große Feier – für geladene Gäste. Landtagspräsident André Kuper hatte den Ministerpräsidenten nach Neuss begleitet. Regierungspräsident Thomas Schürmann, dessen Kampfmittelräumdienst erst vor einer Woche eine Fliegerbombe auf der Rennbahn entschärft hatte, wurde auch dafür gedankt.
Aus dem Kreis derer, die Neuss als Partner beim Laga-Projekt fachlich begleiten, begrüßte Breuer Helmut Rüskamp und Hans-Christian Eckhardt von der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege sowie Eva Kähler-Theuerkauf vom Landesverband Gartenbau. Sie nannte eine Landesgartenschau ein „Bürger-halten-zusammen-Projekt“und stellte 40 Jahre, nachdem in Hamm die erste Landesgartenschau veranstaltet wurde, zusammenfassend fest: „Eine Laga ist ein Booster für jede Stadt.“
Die Liste der Städte, die sich um eine Ausrichtung bewerben möchten, ist jedenfalls lang, konnte Ministerpräsident Wüst berichten. Die Laga in Höxter im vergangenen Jahr habe das Weltkulturerbe
Das Areal Das LandesgartenschauGelände umfasst 38 Hektar. „Natur, Sport, Freizeit und Erholung, Kunst und Kultur sowie das Brauchtum werden hier Raum für vielfältige Erlebnisse geben“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer überzeugt.
Kloster Corvey und den Ortskern miteinander verbunden und durch diese Aufwertung der Stadt einen nachhaltigen Impuls gegeben, erinnerte Wüst. Auch in Neuss werde Großes entstehen, sagte der Ministerpräsident, der einige Eckpunkte im Konzept lobend hervorhob: Den
Der Baum Der erste gepflanzte Baum ist eine amerikanische Roteiche. Diese Art gilt als Zukunftsbaum, da sie besser mit dem sich verändernden Klima zurecht kommt. 400 Jahre kann die Roteiche werden. Bemerkenswert, so Laga-Geschäftsführerin Annette Nothnagel, „wie weit die Landesgartenschau in die Zukunft weist“.
Radschnellweg am Laga-Gelände („Hatten wir noch nie“), die Anbindung mit Straßenbahn aber auch Schiffsanleger („Passend für eine Hansestadt“) und das Fernziel mit 1500 neuen Wohnungen im angrenzenden Hammfeld. „Das wird gut“, sagt Wüst, Neuss werde ein Beispiel dafür sein, warum „eine Laga gut ist – auch für unser Land.“
Angesichts solcher Aussagen wollte Bürgermeister Reiner Breuer auch nicht tief stapeln: „Heute wird ein neues Kapitel in der über 2040 Jahre währenden Geschichte der alten Römerstadt Neuss aufgeschlagen“, sagte er. „Wir gestalten unsere Zukunft.“Und das von Anfang an gemeinsam mit den Bürgern, wie er hinzufügte.
Für die wird es Ende Mai ein Bürgerfest im Rennbahnpark geben, kündigte Sandra Maria Breuer vom Verein „Grünes Herz“an. Die ersten 200 Bäume sind dann gepflanzt (die übrigen 2000 folgen im Herbst), und nach dem Fest wird der Park für die Erdarbeiten dauerhaft geschlossen. Ab September aber soll es Baustellenführungen geben.