Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Filmprojekt von Sankt Martinus zur Fastenzeit wird gut angenommen
KAARST Die katholische Pfarrkirche Sankt Martinus verwandelt sich aktuell jeden Sonntagabend in einen Kinosaal: Auf einer großen Leinwand wird die erste Staffel mit acht Episoden der amerikanischen Serie „The Chosen“(„Die Auserwählten“) gezeigt. Die filmische Darstellung über das Leben von Jesus Christus stammt aus dem Jahr 2017 und ist die erste Serie, die sich in mehreren Staffeln des Gottessohnes nähert. Sie schildert ihn aus der Sicht der Menschen, die ihm begegnen und ihm nachfolgen. Aber die Ablehnung Jesu durch damalige religiöse Autoritäten und Widersacher wird ebenfalls thematisiert.
Die Initialzündung zu diesem besonderen Angebot in der Fastenzeit stammt von Kaplan Clemens Neuhoff: „Ich war im vergangenen Jahr auf den Stoff aufmerksam gemacht worden“, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion. Es entstand gemeinsam mit Pastoralreferentin Brigitta Berweiler und Gemeindereferentin Mara-Lena Hahn die Idee, ein spezielles pastorales Format und konzertierte Aktion anzubieten: „Fastenzeit mal ganz anders“, lautet die Devise. Denn viele Menschen ließen sich gerade im Laufe der Vorbereitung auf Ostern darauf ein, den Glauben noch einmal zu hinterfragen, so Kaplan Neuhoff. Im Anschluss an jede Vorstellung besteht die Möglichkeit, im Pfarrzentrum
von Sankt Martinus über das Gesehene, den Glauben allgemein, persönliche Erfahrungen und Meinungen ins Gespräch zu kommen. Für ein wertschätzendes Ambiente sorgen bereitgestellte Getränke und Snacks: „Die Menschen sollen sich angenommen und geliebt fühlen“, erklärt Neuhoff. Jeder ist willkommen – Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Martin Degener, stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender der Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen, freut sich über den regen Austausch auch nach der zweiten Folge: „60 Personen waren zur Vorführung erschienen, 35 zum Gespräch“, sagt er. Es werden von Ehrenamtlern unterstützte Kleingruppen gebildet. Die Interessierten bringen unterschiedliche Hintergründe mit, sind kirchennah oder -fern, gehören zur Gemeinde oder nicht. Degener hofft, mit diesem Angebot einen Keim zu legen, der wirken kann und das weitere Gespräch fördert.
Die Besucher äußern sich zufrieden: Der Stoff biete mit Menschen wie du und ich einen hohen Identifikationsfaktor. Das Gesprächsangebot wird ebenfalls als sehr gut eingestuft: Es biete die Möglichkeit, offen über den eigenen Glauben, Gedanken und Empfindungen zu reden und gleichzeitig neue Menschen kennenzulernen.
Info „The Chosen“wird an jedem Sonntag der Fastenzeit (letzte Vorstellung 24. März) um 19 Uhr in der Sankt Martinus Kirche gezeigt.