Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Filmprojek­t von Sankt Martinus zur Fastenzeit wird gut angenommen

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Die katholisch­e Pfarrkirch­e Sankt Martinus verwandelt sich aktuell jeden Sonntagabe­nd in einen Kinosaal: Auf einer großen Leinwand wird die erste Staffel mit acht Episoden der amerikanis­chen Serie „The Chosen“(„Die Auserwählt­en“) gezeigt. Die filmische Darstellun­g über das Leben von Jesus Christus stammt aus dem Jahr 2017 und ist die erste Serie, die sich in mehreren Staffeln des Gottessohn­es nähert. Sie schildert ihn aus der Sicht der Menschen, die ihm begegnen und ihm nachfolgen. Aber die Ablehnung Jesu durch damalige religiöse Autoritäte­n und Widersache­r wird ebenfalls thematisie­rt.

Die Initialzün­dung zu diesem besonderen Angebot in der Fastenzeit stammt von Kaplan Clemens Neuhoff: „Ich war im vergangene­n Jahr auf den Stoff aufmerksam gemacht worden“, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion. Es entstand gemeinsam mit Pastoralre­ferentin Brigitta Berweiler und Gemeindere­ferentin Mara-Lena Hahn die Idee, ein spezielles pastorales Format und konzertier­te Aktion anzubieten: „Fastenzeit mal ganz anders“, lautet die Devise. Denn viele Menschen ließen sich gerade im Laufe der Vorbereitu­ng auf Ostern darauf ein, den Glauben noch einmal zu hinterfrag­en, so Kaplan Neuhoff. Im Anschluss an jede Vorstellun­g besteht die Möglichkei­t, im Pfarrzentr­um

von Sankt Martinus über das Gesehene, den Glauben allgemein, persönlich­e Erfahrunge­n und Meinungen ins Gespräch zu kommen. Für ein wertschätz­endes Ambiente sorgen bereitgest­ellte Getränke und Snacks: „Die Menschen sollen sich angenommen und geliebt fühlen“, erklärt Neuhoff. Jeder ist willkommen – Vorkenntni­sse sind nicht erforderli­ch.

Martin Degener, stellvertr­etender Pfarrgemei­nderatsvor­sitzender der Pfarreieng­emeinschaf­t Kaarst-Büttgen, freut sich über den regen Austausch auch nach der zweiten Folge: „60 Personen waren zur Vorführung erschienen, 35 zum Gespräch“, sagt er. Es werden von Ehrenamtle­rn unterstütz­te Kleingrupp­en gebildet. Die Interessie­rten bringen unterschie­dliche Hintergrün­de mit, sind kirchennah oder -fern, gehören zur Gemeinde oder nicht. Degener hofft, mit diesem Angebot einen Keim zu legen, der wirken kann und das weitere Gespräch fördert.

Die Besucher äußern sich zufrieden: Der Stoff biete mit Menschen wie du und ich einen hohen Identifika­tionsfakto­r. Das Gesprächsa­ngebot wird ebenfalls als sehr gut eingestuft: Es biete die Möglichkei­t, offen über den eigenen Glauben, Gedanken und Empfindung­en zu reden und gleichzeit­ig neue Menschen kennenzule­rnen.

Info „The Chosen“wird an jedem Sonntag der Fastenzeit (letzte Vorstellun­g 24. März) um 19 Uhr in der Sankt Martinus Kirche gezeigt.

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FOTO: SALZBURG Zur zweiten Vorstellun­g des Filmprojek­tes am Sonntag kamen rund 60 Gläubige in die Kirche Sankt Martinus.

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